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Saar-Universität will mehr Praxis in Geisteswissenschaften bringen

Die Universität des Saarlandes will mit einer Reform der geisteswissenschaftlichen Bachelor-Studiengänge zum kommenden Wintersemester mehr Praxisbezug ermöglichen. „In einem neuen ‘Professionalisierungsbereich’ werden Berufsfeldorientierung und Profilschärfung gebündelt“, erklärte die Universität am Mittwoch in Saarbrücken. Dieser starte erst einmal in den Bachelor-Studiengängen Anglistik/Amerikanistik, Germanistik, Geschichte, Katholische Theologie und Evangelische Theologie, Lateinische Philologie sowie Kunst und Bildwissenschaft. Weitere sollen demnach in der Zukunft folgen.

Der neue Professionalisierungsbereich bietet den Angaben zufolge Praxiskurse aus „typischen Berufsfeldern der Geisteswissenschaften“ wie etwa Journalismus, Kulturmanagement, Marketing und Kommunikation oder Museumsarbeit. „In den Praxiskursen vermitteln überwiegend externe Lehrbeauftragte aus der Berufspraxis erste Einblicke in ihre Berufsfelder sowie wichtige Kompetenzen, die den Einstieg in das Arbeitsleben erleichtern“, erklärte die Universität. So könnten Studierende etwa journalistische Texte schreiben oder Kulturveranstaltungen planen. Hinzu kämen Kurse zu allgemeinen Schlüsselkompetenzen oder Fähigkeiten, die berufsübergreifend gebraucht würden und etwa auf die Digitalisierung in der Arbeitswelt vorbereiteten.

Früher gab es laut der Studienkoordinatorin im Studienbüro der Philosophischen Fakultät, Stephanie Blum, die Kombination aus Hauptfach, Nebenfach und Ergänzungsfach in den geisteswissenschaftlichen Bachelor-Studiengängen. Bei der Wahl des Ergänzungsfaches „Optionalbereich“ hätten Studierenden nur in diesem Ergänzungsfach Praxiskurse zur Berufsorientierung gehabt, nicht im Haupt- oder Nebenfach. Die Reform streiche das Ergänzungsfach und integriere den Professionalisierungsbereich direkt in die Hauptfächer. „Das führt insgesamt zu mehr Berufsorientierung und einem größeren Praxisanteil – und einer Aufwertung dieser Themen im Studium“, erklärte sie.