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Saar-Innenminister verurteilt Mahnmal-Schändung in Saarbrücken

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) hat eine erneute Schändung des Mahnmals für die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Sinti und Roma im Saarbrücker Echelmeyerpark kritisiert. „Wer ein Mahnmal beschmiert, zerstört nicht nur ein Kunstwerk, sondern verletzt unsere Erinnerungskultur und den Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus“, erklärte er am Mittwoch. „Solche Taten überschreiten eine klare Grenze, die in einer demokratischen Gesellschaft nicht geduldet werden kann.“ Unbekannte haben dem Innenministerium zufolge das Mahnmal unter anderem mit Graffiti-Tags beschmiert – zum zweiten Mal seit März.

Der Gedenkort „Nachhall“ war im November 2024 eingeweiht worden. Der Landesverband Deutscher Sinti & Roma Saarland hatte den Gedenkort angeregt. Die Saarbrücker Künstlerin Frauke Eckhardt hatte ihn entworfen und im Auftrag des Kulturamtes in Zusammenarbeit mit der Kunstkommission der Landeshauptstadt Saarbrücken ausgeführt. Zentral auf einem kreisförmigen Platz befindet sich das skulpturale und interaktive Mahnmal. Klänge aus der Sinti- und Roma-Kultur können über Audio-QR-Codes mit dem eigenen Smartphone abgerufen werden.

„Dieses Mahnmal steht nicht nur für Erinnerung, sondern für Verantwortung“, betonte Innenminister Jost. „Wer diesen Ort angreift, greift auch unser demokratisches Fundament an.“