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Saar-Gutachten rechnet mit weniger vollstationären Krankenhausbetten

Ein Gutachten für die Krankenhauslandschaft im Saarland rechnet mit weniger vollstationären Betten. Das Kölner Beratungsunternehmen aktiva geht in einem Gutachten bis 2035 von weniger Fällen und benötigten Betten zur vollstationären Behandlung in saarländischen Krankenhäusern aus. So sinke die Zahl der Fälle von rund 236.000 im Jahr 2023 auf etwa 209.000 bis 225.000 im Jahr 2035, erklärte aktiva-Geschäftsführer Sven Marth am Dienstag in Saarbrücken. Die Zahl der Betten sinke dementsprechend von rund 5.800 auf etwa 4.100 bis 4.800. Einer der Gründe sei die sogenannte Ambulantisierung von Behandlungen.

Bei der vollstationären Behandlung in den psychiatrischen Fachgebieten fallen die Unterschiede dementsprechend aufgrund der fehlenden Ambulantisierung anders aus. So geht aktiva von einer Veränderung der rund 10.500 Fallzahlen des Jahres 2023 zu rund 10.200 bis etwa 11.260 und einem Rückgang der Betten von 938 auf 822 bis 907 im Jahr 2035 aus. Das Gutachten enthält den Angaben zufolge einen öffentlichen und einen nicht-öffentlichen Teil. Letzterer gehe noch individuell auf die einzelnen Krankenhausstandorte ein.

Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) bezeichnete das Gutachten als Grundlage für Planungen und Entscheidungen zur zukünftigen Zuteilung von Leistungsgruppen an die Krankenhäuser. In vier Wochen stünden erste Trägergespräche an, bei denen das Ministerium die eigene Perspektive präsentiere und die Träger darlegen könnten, wie sie sich ihre künftige Aufstellung vorstellten. Im Nachgang könnten die Träger beim Ministerium einen Antrag auf die Zustellung von Leistungsgruppen stellen, bevor dann der Medizinische Dienst die Voraussetzungen der Träger dafür überprüfe.