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“Runder Tisch gegen Einsamkeit im Alter”: Abschlussbericht liegt vor

Die Schweriner Landesregierung hat am Dienstag den Abschlussbericht des vor zwei Jahren berufenen „Runden Tisches gegen Einsamkeit im Alter“ vorgelegt. Die Vereinsamung im Alter sei ein weitverbreitetes, aber oft unterschätztes Phänomen, das tiefgreifende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von älteren Menschen haben könne, teilte das Sozialministerium am Dienstag mit. Ziel des „Runden Tisches“ sei es gewesen, Handlungsempfehlungen zu entwickeln, um Einsamkeit im Alter wirksam zu begegnen und vorzubeugen. Außerdem gehe der Abschlussbericht auf die Ursachen und Herausforderungen der Vereinsamung älterer Menschen in MV ein.

„Mecklenburg-Vorpommern steht mit einer geringen Bevölkerungsdichte und einer der bundesweit höchsten Altersstrukturen vor besonderen Herausforderungen“, sagte Sozialstaatssekretärin Sylvia Grimm (SPD). Mehr als jede vierte Einwohnerin und jeder vierter Einwohner sei älter als 65 Jahre. Zudem würden in MV besonders viele Menschen alleinstehend leben (23 Prozent).

Der „Runde Tisch“ stellte fest, dass ein hoher Grad formaler Bildung, ein gutes soziales Netzwerk, eine gute wohnortnahe Infrastruktur mit altersgerechten Wohnbedingungen, freiwilliges Engagement oder Ehrenamt und eine gute Gesundheit Schutz vor Einsamkeit im Alter bieten. „Deshalb ist es wichtig, älteren Menschen Engagement und Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen, die Medienkompetenz zu stärken und die gesundheitliche Prävention zu stärken“, erklärte Sylvia Grimm. Die Mobilität im Alter spiele dabei eine besonders wichtige Rolle.

Außerdem betone der Abschlussbericht die Wichtigkeit, dem ländlichen Raum in MV Beachtung zu schenken. Unter anderem Begegnungsstätten, Mehrgenerationenhäuser, Seniorentreffs, Bibliotheken und Sportplätze seien von hoher Bedeutung, um Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken. Der Abschlussbericht empfehle, derartige Orte konsumfrei oder kostenlos zu gestalten und mit kleinen Mahlzeiten zu verknüpfen, damit Menschen sich Begegnung oder auch freiwilliges Engagement leisten könnten. „Diese Niedrigschwelligkeit ist eine wichtige Voraussetzung, um Menschen einzuladen, sich zu beteiligen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Nachbarschaft. Auf diese Weise können soziale Teilhabe und seelisches Wohlbefinden gefördert werden“, sagte Grimm.

An der Erarbeitung des Abschlussberichtes waren mehr als 60 Akteure beteiligt. Die Seniorinnen und Senioren aus Mecklenburg-Vorpommern wurden durch Seniorenverbände und Seniorenbeiräte auf Landes- und Kreisebene sowie Seniorenbüros und Seniortraineragenturen vertreten.