In Nazi-Deutschland wurde alles gleichgeschaltet, auch die Sportvereine: Das bedeutete für jüdische Fußballer, dass sie ab 1933 systematisch ausgeschlossen wurden und ihre „Vereinsfamilie“ verlassen mussten. Ein Vortrag von Markwart Herzog im Jüdischen Museum Augsburg-Schwaben am 7. April beleuchtet dieses Thema nun aus einer besonderen Perspektive, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten: In „Rückkehr der Verstoßenen“ geht es um jüdische Nachkriegsfußballer, die nach dem Zweiten Weltkrieg und der Schoah wieder die Gemeinschaft mit „alten Kameraden“ suchten – teils sogar mit jenen Funktionären, die sie in der NS-Zeit aus den Vereinen verjagt hatten.
Bekannte Beispiele für jüdische Fußballspieler und -funktionäre mit einer ähnlichen Geschichte sind Kurt Landauer vom FC Bayern München, Alfred J. Meyers vom FSV Frankfurt oder auch Isidor Einstoß vom BC Augsburg. Nicht nur für diese drei Männer sei der „freiwillige Austritt“ oder der Ausschluss aus ihren geliebten Vereinen eine Katastrophe gewesen, die sie als kulturelle Heimatvertreibung erlebt hatten. Der Vortrag ist eine Kooperations-Veranstaltung des Jüdischen Museums zusammen mit dem Fußball-Erstligisten FC Augsburg und dem Netzwerk „Augsburger Beiträge zur historisch-politischen Bildung“. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung zur Teilnahme vorab aber nötig. (0963/21.03.2025)