Trotz kontinuierlich sinkender Schülerzahlen wird es in Bayern auch künftig Angebote zum konfessionellen Religionsunterricht geben. Ein „Religionsunterricht für alle“, wie es ihn beispielsweise in Hamburg gibt, sei nicht das Ziel und auch „keineswegs einfacher zu organisieren“, erklärte Jürgen Belz, Direktor des Religionspädagogischen Zentrums (RPZ), im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Beim konfessionellen Reli-Unterricht, der in der bayerischen Verfassung verankert sei, stehe im Zentrum, dass Kinder einen eigenen Standpunkt entwickelten, „von dem aus sie ihren Blick und das Verständnis weiten für andere Religionen“, so Belz. Das RPZ mit Sitz in Heilsbronn ist in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern unter anderem verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung von Religionslehrkräften.
Auf die seit Jahren sinkenden Schülerzahlen im Reli-Unterricht reagiere man mit neuen Konzepten, erklärte der Pfarrer. Wo nicht genügend Kinder für eine eigene Religionsklasse zusammenkämen, könnten die Schulen deshalb seit einiger Zeit einen kooperativen Unterricht für evangelische und katholische Kinder anbieten. Die Modelle des „Konfessionellen Religionsunterricht kooperativ“ für die 1. und 2. Klasse sowie der „Religionsunterricht mit erweiterter Kompetenz“ bis Klasse 9 in Grund- und Mittelschulen würden ab dem Schuljahr 2025/26 „als Unterrichtsformen verstetigt, weil sie sich bewährt haben“.
Insgesamt sei der Religionsunterricht weiterhin ein Format, in dem Kinder und Jugendliche über wichtige Lebensthemen sprechen könnten. Die Frei- und Spielräume seien für Kinder heute kleiner: „Vieles ist durchstrukturiert, die Leistungsanforderungen und Bildungsansprüche sind höher.“ Es sei deshalb wichtig, dass die Kirchen die Kinder in ihrer Lebenswelt begleiteten, so Belz. Dieser Aufgabe stelle sich auch der konfessionelle Religionsunterricht. (2181/03.07.2025)