Ein Spielfilm zeichnet die Lebensgeschichte des “Dalli Dalli”-Moderators Hans Rosenthal nach, der in der Nazi-Zeit verfolgt wurde. Seine Kinder haben eine klare Einschätzung zum Film – und einen Wunsch.
“Fasziniert” wäre Hans Rosenthal (1925-1987) nach Einschätzung seines Sohns Gert davon, “dass heute noch an ihn gedacht wird”. Kurz vor seinem Tod habe sein Vater ihm gesagt, man werde ihn nach kurzer Zeit vergessen haben, sagte Gert Rosenthal in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Dass man heute noch sein – ja wirklich bemerkenswertes Leben – aufgreift und darstellt, das hätte ihm gefallen.”
Am Montag (20.15 Uhr) erzählt ein ZDF-Film mit Florian Lukas in der Hauptrolle die Lebensgeschichte des Entertainers. Auf den Spielfilm “Rosenthal” folgt eine Dokumentation. Für ihren Vater wäre es eine Genugtuung gewesen, dass das ZDF mit sich selbst nicht lobhudelnd umgehe, sagte Birgit Hofmann. In dem Film stecke deutliche Kritik daran, “wie sich die ZDF-Oberen damals meinem Vater gegenüber verhalten haben”.
Am 2. April wäre Hans Rosenthal 100 Jahre alt geworden. Der Moderator von Sendungen wie “Dalli Dalli”, “Spaß muss sein” oder “Allein gegen alle” wurde 1925 in Berlin geboren. In der Nazi-Zeit zunächst als Zwangsarbeiter herangezogen, überlebte er versteckt in einer Berliner Kleingartenanlage. Angehörige von ihm, darunter sein zehn Jahre alter Bruder Gert, wurden im Holocaust ermordet. Die ganze Geschichte erfuhren sowohl seine Kinder als auch die Öffentlichkeit erst in seiner 1980 veröffentlichten Biografie.
Von dem runden Geburtstag erhoffe sich auch die Hans-Rosenthal-Stiftung einen Spendenanstieg, sagte deren Vorstand Gert Rosenthal. Jedes Jahr würden 40 bis 50 Familien unterstützt, die unverschuldet in Not geraten seien; insgesamt seien bislang 4.000 Fälle mit insgesamt 12,2 Millionen Euro unterstützt worden. Die Stiftung finanziert sich demnach über Spenden und Nachlässe – “vor allem die Einnahmen aus Letzteren nehmen zu”.