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Roos betont nach Angriff auf Fest Solidarität

Nach dem mutmaßlich rechtsextremen Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde hat der Leiter des Netzwerks „Tolerantes Brandenburg“ die Unterstützung für die Betroffenen begrüßt. Solche Angriffe seien Anlass zur Sorge, sagte der Politologe und evangelische Theologe Alfred Roos den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (Dienstag, online). Es gebe jedoch auch einen anderen Effekt. „Zugleich tritt eine Solidarisierung ein“, sagte Roos: „Das macht Hoffnung.“

Nach dem Überfall habe es eine Veranstaltung mit queeren Gruppen und Landrat Frank Steffen (SPD) in Beeskow gegeben, an der rund 50 Menschen teilgenommen hätten, sagte Roos: „Das ist ermutigend.“ Dort sei nach dem Diebstahl einer Regenbogenfahne eine neue Flagge gehisst worden. Er sehe Brandenburg nicht vor einer erneuten Welle verbreiteter rechtsextremer Gewalt wie in den 1990er Jahren. Die queeren Communitys berichteten heute, „dass sie in der Regel nicht alleine stehen, dass sie Unterstützung vor Ort, auch durch Kommunalverantwortliche erleben“.

Die Lage sei aus seiner Sicht „eine völlig andere als in den 90er Jahren, auch wenn solche Überfälle bedrückend sind“, sagte Roos: „Verantwortungsträger haben heute diese Gefahren anders im Blick.“ Auch die Zivilgesellschaft sei anders aufgestellt. Bei Veranstaltungen seien Sicherheitspartnerschaften mit der Polizei heute unabdingbar und gesetzt.

Der Überfall auf das Fest am Sonntag in Bad Freienwalde habe zugleich eine neue Dimension, sagte Roos: „Eine friedliche Demonstration mit jungen Menschen, mit alten Menschen wurde angegriffen.“