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Rituelle Fußwaschung auf Berliner Wochenmarkt

Zwölf Pfarrerinnen und Pfarrer haben am Gründonnerstag auf dem Wochenmarkt Onkel Toms Hütte in Berlin-Zehlendorf rituelle Fußwaschungen vorgenommen. Besucherinnen und Besucher des Marktes konnten sich von den Geistlichen die Füße waschen lassen und dabei mit ihnen ins Gespräch kommen. Anschließend bekamen sie frische, nachhaltig produzierte Socken angezogen, auf denen salbende Hände abgebildet waren.

Die Aktion von 12 bis 14 Uhr fand nach Angaben der Organisatoren bei den Wochenmarktbesuchern großen Anklang. Die zwölf Stühle und Schüsseln waren ständig besetzt, hieß es. Die rituelle Fußwaschung der Pfarrerinnen und Pfarrer sollte „eine vorösterliche heilsame Störung im Alltag“ sein.

Das kirchliche Ritual der Fußwaschung erinnert daran, wie Jesus am Abend vor seiner Kreuzigung beim letzten Abendmahl seinen Jüngern als Zeichen der Wertschätzung und Liebe die Füße gewaschen hat. Eigentlich war die Waschung der Füße eine Aufgabe der Dienerschaft.

Christen bezeichnen den Tag vor dem Karfreitag, dem Todestag Jesu, als Gründonnerstag. Der Name leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „grinen“ ab, das „greinen“ oder „weinen“ bedeutet.