Die neue Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Antje Menn, wirbt dafür, mit Nachfolgern und Vorgängern in Kontakt zu bleiben. „Gemeinsam können wir weise werden, Ideen an Bord holen, prüfen und das Beste behalten“, sagte sie am Sonntag laut Predigttext in der Düsseldorfer Johanneskirche beim Gottesdienst zur Verabschiedung der alten und Einführung der neuen Kirchenleitung. „Wir begegnen einander auf der Schwelle.“
„Was wünschen und raten wir uns in Zeiten, in denen auszuhalten und zu gestalten gilt, dass unsere Kirche selbst auf der Schwelle steht?“, sagte Menn laut Predigttext weiter. Auf die Kirche warteten einige Aufgaben. Dazu gehöre auch: „Hinsehen auf sexualisierte Gewalt und das Versagen in unserer Kirche, jeden einzelnen Fall ansehen, aufdecken, aufarbeiten, Menschen sensibilisieren und schulen.“
Weitere Aufgaben seien, Menschen in ihren Übergängen zu begleiten und die eigene Botschaft in die jeweiligen Kontexte zu übersetzen. „Wo Gräben und Risse sich auftun, das Verbindende suchen, Brücken bauen und pflegen“, betonte die evangelische Theologin. „Auf andere zugehen, miteinander beraten. Auch kontrovers.“
In dem Gottesdienst wurden neben Menn auch Vizepräsident Johann Weusmann sowie die nebenamtlichen Mitglieder der Kirchenleitung Annette Vetter, Hartmut Sitzler, Sammy Wintersohl, Lorenz Narku Laing und Lisa Marie Appel in ihren Dienst eingeführt, die auf der Landessynode Anfang Februar neu oder wiedergewählt worden waren. Verabschiedet wurden Menns Vorgänger als Vizepräses, Christoph Pistorius, sowie die nebenamtlichen Kirchenleitungsmitglieder Heike Schneidereit-Mauth, Wolfgang Albers und Hartmut Rahn.