So viele Haushalte wie seit Jahren nicht mehr beziehen in Nordrhein-Westfalen Wohngeld zur Unterstützung bei ihren Mietkosten. Am meisten genutzt wird es in einer westfälischen Stadt.
Im vergangenen Jahr haben mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen staatliche Unterstützung beim Wohnen bekommen. Etwa acht Prozent mehr Haushalte bekamen Wohngeld als im Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Dies sei der höchste Stand seit der Sozialreform 2005 (Hartz IV). Seit Anfang 2023 gilt ein verändertes Wohngeldgesetz, das es mehr Menschen zugänglich macht und tendenziell mehr Geld bietet.
Insgesamt bezogen 3,7 Prozent der nordrhein-westfälischen Hauptwohnsitze Wohngeld. Ende 2022, vor der Wohngeldreform, lag deren Anteil laut Landesamt bei 2 Prozent. Die meisten Haushalte mit Wohngeldbezug sind in der Stadt Hamm (7,4 Prozent), die wenigsten im Kreis Olpe (2,5 Prozent).
Der durchschnittliche monatliche Anspruch der nordrhein-westfälischen Wohngeldhaushalte lag Ende 2024 bei 310 Euro. Ende 2022, vor der Änderung des Wohngeldes, fiel der durchschnittliche Wohngeldanspruch mit 205 Euro niedriger aus.
Das Wohngeld wird als Zuschuss zur Miete oder zur Belastung bei selbst genutztem Wohneigentum geleistet. Die Höhe hängt vom Einkommen, der zuschussfähigen Miete oder Belastung und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab. Wohngeld können laut Landesamt einkommensschwächere Haushalte beantragen, wenn sie über ein eigenes Einkommen verfügen und durch das Wohngeld der Bezug von Leistungen wie Bürgergeld und Grundsicherung vermieden werden kann.