Der hannoversche Regionspräsident Steffen Krach (SPD) hat Überlegungen zu einer Wiedereinführung von Kita-Gebühren in Niedersachsen eine Absage erteilt. Mit Blick auf einen entsprechenden Vorschlag des Präsidenten des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Marco Trips, betonte Krach am Freitag in Hannover: „Die Abschaffung der Kita-Gebühren in Niedersachsen bedeutet für viele Familien eine enorme finanzielle Entlastung.“ Zudem werde durch die Gebührenfreiheit unabhängig vom Einkommen der Eltern Bildung und Chancengleichheit für alle Kinder erreicht.
Gemeindebund-Chef Trips hatte in einem Interview der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag) gesagt, er halte die vollständige Beitragsfreiheit in den Kindertagesstätten angesichts finanziell überlasteter Kommunen „für einen politischen Fehler“. Zumindest gut verdienende Haushalte sollten einen finanziellen Beitrag zur Kita- und Ganztagsschulversorgung leisten. Dafür sei etwa eine soziale Staffelung der Beiträge vorstellbar. Ansonsten müssten die Kosten deutlich gesenkt werden – und damit auch die Standards der Kita-Versorgung.
Regionspräsident Krach entgegnete, niemand könne ernsthaft daran interessiert sein, „die finanziellen Herausforderungen der Kommunen auf dem Rücken von Kindern auszutragen“. Zwar stünden die Kommunen vor großen finanziellen Herausforderungen. Doch der „automatische Ruf“ nach Kürzungen bei sozialen Angeboten verstärke die gesellschaftliche Spaltung. Krach verwies darauf, dass seit dem Inkrafttreten der Gebührenfreiheit am 1. August 2018 mehr Kinder in Kitas betreut würden, wodurch sich unter anderem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert habe.