Noch liegt kein endgültiges Wahlergebnis vor, doch die Regierungspartei in Ghana hat schon ihre Niederlage eingeräumt. Der künftige Präsident hat Amtserfahrung.
Die bisherige Regierungspartei Ghanas hat ihre Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen am Wochenende verkündet. Eine interne Auswertung der Stimmen durch die Partei zeige an, dass der Herausforderer John Dramani Mahama die Wahl “deutlich” gewonnen habe, sagte der Kandidat der New Patriotic Party und bisherige Vizepräsident, Mahamudu Bawumia, am Sonntag im ghanaischen Staatsfernsehen.
Auch die Parlamentswahl habe Mahamas National Democratic Congress gewonnen, erklärte Bawumia. Er habe Mahama bereits angerufen und ihm zum Wahlsieg gratuliert. Die Feststellung eines finalen Endergebnisses durch die ghanaische Wahlbehörde steht noch aus.
Ghana ist eine Präsidialrepublik, anders als in Deutschland ist der Staatspräsident auch gleichzeitig Regierungschef. Der National Democratic Congress gilt als sozialdemokratische Partei und ist Mitglied der Sozialistischen Internationalen. Die New Patriotic Party gilt als liberal-konservativ.
Mahama war bereits zuvor von 2012 bis 2017 Präsident Ghanas. Die folgenden Wahlen verlor er jeweils gegen seinen Herausforderer von der New Patriotic Party, Nana Akufo-Addo. Akufo-Addo durfte nach zwei Amtszeiten bei diesen Wahlen nicht mehr antreten.
Die Wahlen am Samstag verliefen laut Beobachtern weitgehend friedlich. Ghana gilt als eine der wenigen stabilen Demokratien Afrikas, seit Anfang der 1990er Jahre verlief jeder Machtwechsel friedlich. Dennoch steht das Land gerade wegen hoher Schulden und wirtschaftlicher Probleme unter Druck. Menschenrechtler bemängeln zudem Diskriminierung etwa von sexuellen Minderheiten. So sind homosexuelle Handlungen – ausschließlich unter Männern – illegal und können mit Gefängnisstrafen geahndet werden.