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Rechtsradikaler Minister: Ganz Gaza ist “große Terrorstadt”

Gaza auszuhungern würde der internationalen Unterstützung Israels schaden. Deshalb müsse jetzt ein Minimum an Hilfe hereingelassen werden. So argumentiert Premier Netanjahu. Finanzminister Smotrich geht noch weiter.

Die neue Militäroffensive im Gazastreifen hat nach Worten des rechtsradikalen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich (Partei Religiöser Zionismus) zum Ziel, Gaza zu erobern und zu säubern, bis die Hamas zerstört sei. “Auf dem Weg dorthin wird auch das, was vom Gazastreifen übrig geblieben ist, ausgelöscht, einfach weil dort alles zu einer großen Terrorstadt geworden ist”, sagte er am Montag vor Journalisten.

Anlass seiner Stellungnahme war Kritik der politischen Rechten an der Ankündigung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, ein Mindestmaß an Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen. Seit Anfang März erlaubt Israel keine Wareneinfuhr in den abgeriegelten Landstrich. Smotrich wies die Kritik zurück als eine Mischung aus rechtem Opportunismus und der Zusammenarbeit der Linken mit den Medien, die den Krieg stoppen wollten.

Persönlich befürworte er noch viel härtere Maßnahmen gegen den Gazastreifen, fügte er hinzu: “Solange die letzte Geisel nicht zurückgebracht ist, sollten wir nicht einmal Wasser schicken. Aber wenn wir so handeln, wird die Welt einen sofortigen Stopp unseres Krieges erzwingen”, so Smotrich wörtlich. Stattdessen werde es “Essen geben für die Bevölkerung, damit wir den Krieg weiterführen können”.

Bei den angekündigten Hilfen gehe es um “minimale Nahrungsmittelhilfe direkt an die Zivilbevölkerung”, wobei Israel sicherstellen werde, dass “kein einziges Korn die Hamas erreicht”. Die palästinensischen Bewohner des Gazastreifens würden in den kommenden Tagen “nicht mehr als ein Stück Fladenbrot und einen Teller Essen” erhalten.

Netanjahu hatte am Montag seine Entscheidung verteidigt, Hilfslieferungen in den Gazastreifen wieder zuzulassen. Der Druck auf Israel nähere sich “einer roten Linie”, sagte er in einem Instagram-Video. Ein Minimum an Lebensmittelhilfe sei nötig, um den Krieg weiterführen zu können.