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Rechtsextremer Angriff auf Hausprojekt in Cottbus

Ein alternatives Hausprojekt in Cottbus ist am späten Freitagabend mutmaßlich von einer Gruppe Rechtsextremisten mit Pyrotechnik angegriffen worden. Wie die Polizeidirektion Süd am Samstag in Cottbus mitteilte, sollen etwa fünf, teilweise vermummte Personen vor dem Haus Böller und Leuchtfackeln gezündet sowie verfassungsfeindliche Parolen gerufen haben. Zudem sei die Haustür und Fassade beschädigt worden. Verletzt wurde niemand. Der Staatsschutz ermittelt gegen Unbekannt wegen Landfriedensbruch.

Nach Darstellung des Hausprojektes „Zelle79“ riefen die Täter unter anderem „Adolf Hitler Hooligans“ und warfen pyrotechnische Fackeln in den Hinterhof und auf das Gebäude. Einer der Brandsätze habe einen lokalen Brand im Hinterhof ausgelöst, den Hausbewohner löschten. Die Polizei sei etwa 20 Minuten nach dem Angriff eingetroffen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ricarda Budke, Sprecherin der „Initiative Sichere Orte Südbrandenburg“, erklärte am Samstag: „Es handelt sich um einen gezielten Einschüchterungsversuch durch organisierte rechte Strukturen.“ Der Vorfall reihe sich ein in eine wachsende Zahl rechter Angriffe in Südbrandenburg, unter anderem auf Jugendclubs in Spremberg und Senftenberg sowie auf das Kulturhaus Altdöbern. Auf das Hausprojekt „Zelle79“ gab es nach eigenen Angaben bereits am 28. März einen „Angriff“. Die neu gegründete Initiative vernetzt nach eigenen Angaben soziale, politische und subkulturelle Orte, um sich gegen rechte Angriffe zu schützen.