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Rebellion gegen Obrigkeit: Schau zu 500 Jahre Bauernaufstand

Käthe Kollwitz, HAP Grieshaber, Alfred Hrdlicka: Sie setzten sich in Grafiken mit dem Bauernaufstand vor 500 Jahren auseinander. Das zeigt ab Februar eine Schau in Heilbronn – und einen bislang kaum ausgestellten Altar.

“Rebellion des gemeinen Mannes” – so heißt eine neue Ausstellung der Kunsthalle Vogelmann in Heilbronn zum Bauernaufstand vor 500 Jahren. In der Schau, die vom 1. Februar bis 25. Mai dauert, werden die historischen Ereignisse und einige Hauptakteure aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, wie die Kunsthalle am Mittwoch mitteilte.

Der Bauernkrieg in den Jahren 1524 bis 1525 wütete im Südwesten Deutschlands sowie in Thüringen und Hessen. Aufstände der ländlichen Bevölkerung ließen den Adel, Kirchenvertreter und die städtischen Obrigkeiten kaum zur Ruhe kommen. Auch unter Berufung auf reformatorische Schriften wie jenen Martin Luthers war aus regionalem Unmut ein Flächenbrand entstanden, der jedoch fast überall blutig niedergeschlagen wurde.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht den Angaben zufolge der Barbara-Altar des Malers Jerg Ratgeb. Der Altar, der 1509/10 im Auftrag der Familie Graf Neipperg entstand, werde erst zum zweiten Mal überhaupt ausgestellt, hieß es. Der als Triptychon mit beidseitig bemalten Flügeln gestaltete Altar zeigt Leben und Martyrium der heiligen Barbara.

Wie die historischen Ereignisse seit dem 20. Jahrhundert rezipiert wurden, vermitteln Künstlerinnen und Künstler wie etwa Käthe Kollwitz, HAP Grieshaber und Alfred Hrdlicka. Vier eigens entwickelte zeitgenössische Kunstprojekte sollen zudem teils hintergründig “Fragen nach der heutigen Relevanz des Aufstands und seiner Bedeutung aufwerfen”.

Für die Ausstellung kooperiert die Kunsthalle Vogelmann mit der evangelischen Kirchengemeinde Schwaigern und dem Deutschen Bauernkriegsmuseum in Böblingen. Leihgaben kommen aus der Staatsgalerie Stuttgart und dem Landesmuseum Württemberg.