Die Aufklärung der fehlerhaften RBB-Berichterstattung über den Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar zieht sich weiter hin. Dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) liege seit dem 5. März eine vorläufige Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse der Experten der Firma Deloitte und des Investigativjournalisten Stefan Wels vor, sagte RBB-Sprecher Justus Demmer dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Berlin. Die Ergebnisse würden jedoch derzeit nicht öffentlich gemacht, weil dem datenschutz- und arbeitsrechtliche Belange entgegenstünden.
„Wir wissen um das hohe Interesse an dem Fall und dessen Aufarbeitung“, betonte Demmer. Der Sender komme jedoch zunächst seiner Sorgfaltspflicht als Arbeitgeber nach. Der RBB sei zum Schutz aller Beteiligten an Datenschutz und Arbeitsrecht gebunden. Sowohl das Interesse an der Aufarbeitung als auch die arbeitsrechtlichen Verpflichtungen müssten respektiert werden. Dies werde der Sender tun „und alle Fragen in diesem Zusammenhang vor öffentlichen Stellungnahmen sorgfältig klären“.
Der RBB hatte vor einigen Wochen über Belästigungsvorwürfe gegen Gelbhaar berichtet, die dieser zurückgewiesen hatte. Danach hatte der Sender „schwerwiegende Fehler“ bei der Berichterstattung eingeräumt. So sei die Identität einer zentralen vermeintlichen Zeugin nicht ausreichend überprüft worden, hieß es.
Ende Februar war bekanntgeworden, dass Gelbhaar vom RBB insgesamt rund 1,7 Millionen Euro als Ausgleich für Folgen der Berichterstattung fordert. Der Sender wies die Höhe der Summe als unangemessen zurück.