Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung der Wohlfahrtsverbände. Es sei falsch, sie allein als Organisationen zu verstehen, die losgelöst von allem vor sich hinarbeiteten, sagte der bekennende evangelische Christ am Dienstag in Ilmenau auf einem Impulstag der Diakonie Mitteldeutschland. Wohlfahrtsverbände müssten als Teil eines großen gesamtgesellschaftlichen sozialen Raums verstanden werden, betonte der frühere Thüringer Ministerpräsident.
Gerade auch ohne die diakonischen Angebote würde es laut Ramelow viele soziale Einrichtungen, aber auch Treffpunkte wie Cafés, Hotels oder Begegnungszentren gar nicht geben. Sie stellten zudem sicher, dass viele Menschen in besonderen Lagen nicht nur behütet, sondern begleitet werden. Die Träger müssten deshalb in die Lage versetzt werden, beispielsweise in Behindertenwerkstätten einen angemessenen Arbeitslohn zu zahlen.
Zu dem Diakonie-Impulstag wird seit 2004 einmal jährlich an wechselnden Orten in Mitteldeutschland eingeladen. Er dient laut einem Diakonie-Sprecher zur gegenseitigen Ermutigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der täglichen Arbeit und zur gegenseitigen Kontaktpflege innerhalb des größten Wohlfahrtsverbands in Mitteldeutschland.
Für Ilmenau hatten sich laut Diakonie mehr als 500 Teilnehmer angemeldet. Auf dem Programm standen neben einem gemeinsamen Gottesdienst und Vorträgen unter anderem verschiedenen Workshops sowie Themen des Glaubens und der diakonischen Dienste. Die Zusammenkunft stand unter dem Leitspruch „Mehr Licht“.