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Raabe-Literaturpreis an Schriftsteller Lüscher verliehen

Der deutsch-schweizerische Schriftsteller Jonas Lüscher (49) ist am Samstag in Braunschweig mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet worden. In Lüschers Roman „Verzauberte Vorbestimmung“ paare sich „famose Fantasie“ mit einem beeindruckenden Wissensschatz, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) bei der Verleihung. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird jährlich vom Deutschlandfunk und der Stadt Braunschweig vergeben.

Das Buch erzähle auf eindrückliche Weise von der Corona-Pandemie und verwebe diese Erfahrung mit einem historischen und philosophischen Fundament, hieß es in der Begründung der Jury. Die Geschichte zeige eine Erfahrung von Ambivalenz, die angesichts der eigenen erlebten Todesnähe des Autors existenzieller nicht sein könne. Lüscher erkrankte während der Covid-Pandemie an Corona und lag nach einer schweren Lungenentzündung sieben Wochen im Koma.

#Eine der bedeutendsten literarischen Auszeichnungen

Lüscher wurde in Zürich geboren, wo er das Evangelische Lehrerseminar Muristalden besuchte. Später studierte er an der Münchener Hochschule für Philosophie. Unter anderem war er mit einem Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds neun Monate als Visiting Researcher am Comparative Literature Department der Stanford University. Seine erste Novelle „Frühling der Barbaren“ wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert, spätere Romane erhielten zahlreiche Auszeichnungen.

Der Wilhelm Raabe-Literaturpreis gehört zu den bedeutendsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Er erinnert an den gesellschaftskritischen Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831-1910), der in Braunschweig starb. Zu den Preisträgern gehörten unter anderen Christian Kracht, Heinz Strunk und Sibylle Lewitscharoff. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den deutsch-bosnischen Autor Saša Stanišić.