Angesichts der neusten Zahlen zur politisch motivierten Kriminalität in Niedersachsen hat die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen (PKN) eine Resolution mit dem Titel „Wer als Psychotherapeutin oder Psychotherapeut tätig ist, darf Diskriminierung, Hass und Hetze nicht tolerieren“ verabschiedet. Psychotherapeuten erlebten täglich, wie Diskriminierung, Hass und Gewalt die psychische Gesundheit von Menschen gefährden, teilte der PKN-Vorstand am Mittwoch mit. „Wir sehen es als unsere Verantwortung, Betroffenen bei individueller Behandlung einen geschützten Raum zu bieten und uns präventiv in den gesellschaftlichen Dialog einzubringen.“
Die PKN betrachte es mit Sorge, dass die Anzahl der Straftaten, vor allem im rechten Spektrum, weiterhin auf hohem Niveau liege und die Hasskriminalität weiter angestiegen sei, heißt es in der Resolution. „Wir folgen unserer Berufspflicht und achten die Würde unserer Patientinnen und Patienten, unabhängig von Geschlecht, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung, sozialer Stellung, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung.“ Es sei wichtig, therapeutische Beziehungen unter Berücksichtigung menschlicher Diversität sensibel zu gestalten.
Die Anzahl politisch motivierter Straftaten in Niedersachsen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um etwa zehn Prozent auf 4.596 Taten gesunken. Die Zahl liegt allerdings weiterhin deutlich über dem Zehnjahresmittelwert von 3.998 Taten. Einen deutlichen Anstieg hat es der am Montag vorgestellten Erhebung zufolge bei politisch motivierter Kriminalität von rechts gegeben.
Die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen ist die Interessenvertretung von rund 5.400 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Sie wurde im Jahr 2000 gegründet.