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Psychologin: Glück als Schulfach anbieten

Glück lernen schon in der Schule – Um das Wohlbefinden in Deutschland zu steigern, schlägt eine Psychologin mutige Veränderungen vor. Auch dafür, warum man gerade in Skandinavien so glücklich ist, hat sie eine Erklärung.

Systematische Veränderungen in Wirtschaft und Bildung können aus Sicht von Glücksforschern das Wohlbefinden in Deutschland deutlich steigern. “Fördern können wir dies beispielsweise über das Schulfach Glück im Bildungsbereich oder eine Gemeinwohlorientierung auf wirtschaftlicher Ebene”, erklärt Mailin Stefanie Modrack, Dozentin für Positive Psychologie in Berlin, am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das bedeute aber auch, das private Glück, “den eigenen Hedonismus”, dem Wohlbefinden der Gemeinschaft unterzuordnen.

Dabei sei es wichtig, gesellschaftliche Debatten nicht auf Gegensätzlichkeit und Unvereinbarkeit der Positionen zu führen, so die Forscherin. “Der Diskurs braucht aktuell das Vermögen, einander verstehen zu wollen und Bedürfnisse zu identifizieren, anstatt einander mit möglichst aufgeladenen Begriffen zu diffamieren.”

Laut dem an Donnerstag veröffentlichten Weltglücksbericht landet die deutsche Bevölkerung im weltweiten Vergleich beim Wohlbefinden derzeit auf Platz 22, gegenüber dem vergangenen Jahr immerhin eine Verbesserung um zwei Plätze. Glücklichstes Land ist demnach zum achten Mal in Folge Finnland, dahinter wie im Vorjahr drei andere Staaten aus Nordeuropa: Dänemark, Island und Schweden.

Dass die skandinavischen Länder beim Glücksbericht regelmäßig so gut abschneiden, erklärt Modrack durch die dort herrschenden systemischen Voraussetzungen. “Gute Gesundheitsversorgung, eine hohe Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bildung und Betreuung zählen zu den Faktoren, die den Vorsprung erklären.”