In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
“Sex sells” war gestern! Im aktuellen Blockbuster-Kino gibt es so wenig Sexszenen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Noch in den 1990er-Jahren gehörten erotische Szenen wie selbstverständlich zum Kinoerlebnis. Doch die Zeiten gewagter Liebesszenen, mit denen Erotikthriller wie “Basic Instinct” (1992) oder “Eine verhängnisvolle Affäre” (1987) für Furore sorgten, gehören der Vergangenheit an.
In der Dokumentation “Prüdes Hollywood – Laster, Lust und Leidenschaft im Film” von Viola Löffler von 2024 eruieren Filmschaffende und Beobachter, warum das aktuelle Blockbuster-Kino scheinbar wieder verklemmt geworden ist. Hat das mit Moral zu tun? Oder rentiert sie sich nicht mehr? Haben Debatten wie #MeToo eine neue Sensibilität gegenüber Sex-Darstellungen mit sich gebracht? Wie ist es in dieser Stimmung überhaupt noch möglich, Sexszenen zu drehen?
Sex auf der Leinwand darf im Blockbuster-Kino anscheinend kaum noch stattfinden und hat sich im Arthouse-Film und in Streaming-Serien zurückgezogen. Die Dokumentation geht auch der Frage nach, was das Fehlen von Sexszenen im Mainstream über die Gesellschaft aussagt. Gesprächspartner sind Joe Eszterhas, der Drehbuchautor von “Basic Instinct”, Catherine Breillat, die in ihren Filmen moralische Vorstellungen über Sexualität immer attackierte und einen Skandal nach dem anderen produzierte. Und die Intimitätskoordinatorin Ita O’Brien, die darlegt, wie durch ihre Arbeit mutigere, extravagantere und authentischere Sexszenen möglich sein sollen.