Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie ruft für den 28. Mai zu Protesten im sächsischen Böhlen auf. Sie richteten sich gegen Stilllegungspläne der Werke von „Dow Chemical“ in Böhlen und Schkopau, teilte die Gewerkschaft am Dienstag in Berlin mit. Unter dem Motto „Never let me down“ werden den Angaben zufolge die Beschäftigten in einer „Politischen Mittagspause“ ihrem Ärger über die Pläne des US-amerikanischen Konzerns Luft machen.
Erwartet werden mehr als 500 Teilnehmende. Sprechen wollen neben Vertreterinnen und Vertretern von Gewerkschaften auch Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) und der Landrat des Landkreises Leipzig, Henry Graichen (CDU).
Böhlen gilt als das „Herzstück“ der „Dow“-Chemieproduktion. Die Erzeugnisse der Großanlage werden in den umliegenden Standorten des Konzerns weiterverarbeitet. Dazu zählen Werke in Schkopau und Leuna in Sachsen-Anhalt. Als Grund für die geplante Stilllegung hatte der Konzern Überkapazitäten und hohe Energiepreise genannt.
„Dow“ hatte 1995 die ehemaligen DDR-Chemiekombinate übernommen und danach zu modernen Produktionsstätten umgebaut. Für den US-Konzern ist die mitteldeutsche Chemieregion zwischen Halle und Leipzig das Zentrum seiner Produktion in Deutschland mit bundesweit rund 3.600 Beschäftigten.