Schwangere Frauen in Subsahara-Afrika leiden häufig gleichzeitig an Wurmerkrankungen und Malaria – mit teils lebensbedrohlichen Folgen für Mutter und Kind. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Instituts für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen will dagegen etwas unternehmen, teilte das Universitätsklinikum Tübingen am Donnerstag mit. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt „TreatPreg“ untersuche erstmals in einer groß angelegten klinischen Studie in Gabun, der Republik Kongo, Ghana und Benin systematisch, ob eine gleichzeitige vorbeugende Behandlung gegen die Wurmerkrankung Bilharziose, Darmwürmer und Malaria sicher angewendet werden kann und gesundheitliche Vorteile bietet.
Zwar empfehle die Weltgesundheitsorganisation für jede dieser Infektionen eine vorbeugende Behandlung während der Schwangerschaft, doch die Medikamente würden bislang selten kombiniert verabreicht. Grund dafür sei, dass bisher Daten fehlen – über die Sicherheit der gleichzeitigen Anwendung und zu möglichen Wechselwirkungen. Sobald belastbare Daten zur Sicherheit für Mutter und Kind vorliegen, könnte die gleichzeitige Gabe dieser Medikamente die Gesundheitsversorgung effizienter machen, heißt es.
„TreatPreg“ wird über eine Laufzeit von 60 Monaten gefördert. Das Projekt bündelt Expertise aus Tropenmedizin, klinischer Forschung, Pharmakologie, Geburtshilfe, Gesundheitssystemforschung und Kommunikation. Ziel ist es, Schwangeren und ihren Kindern eine gesündere Zukunft zu ermöglichen – durch wissenschaftliche Forschung und eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung vor Ort. (2704/23.10.2025)