In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Für seine effektlastigen Hollywood-Blockbuster wie “Independence Day” und “The Day After Tomorrow” hat der am 10. November 1955 geborene Filmemacher Roland Emmerich, in Reminiszenz an den Dialekt in seinem Geburtsort Stuttgart, den Spitznamen “Spielbergle” bekommen.
Das Doku-Porträt von Viola Löffler, das den Filmemacher anlässlich seines 70. Geburstags würdigt, trägt als Anspielung für seine Vorliebe für Stoffe mit viel Wumms und Katastrophenspektakel den Titel “(22.20-23.15). Der Film zeichnet die Karriere nach, die den Schwaben von seinen deutschen Anfängen mit Filmen wie “Das Arche Noah Prinzip” (1983) in den frühen 1990ern nach Hollywood führten, wo er sich mit Genre-Erfolgen wie “Universal Soldier” und “Stargate” profilierte und vor allem das Science-Fiction-Kino mitprägte.
Flankierend zeigt Arte zuvor ab 20.15 Uhr indes einen Film, in dem sich Emmerich in einem anderen Genre versucht: (2011) ist ein in eine Theater-Rahmenhandlung eingebettetets, in der elisabethanischen Ära angesiedeltes Historienspektakel, in dem es um das Rätsel “Shakespeare” geht.
Wer war der Mann, dem die Welt unsterbliche Stücke wie “Romeo und Julia”, “Macbeth” und “Hamlet” verdankt? Wobei Literaturhistoriker und Shakespeare-Forscher mit Emmerichs Antwort aufs Thema wohl eher nicht viel anfangen können. In “Anonymus” wird sich um die Faktentreue in Sachen Shakespeare-Forschung nicht viel geschert, sondern der Film hängt sich an eine der vielen Thesen zum wahren Autor der Shakespeare-Stücke, um daraus ein turbulentes Abenteuerstück rund um Hofintrigen um Elizabeth I. und ihre Berührungspunkte mit den Theaterintrigen an den Londoner Bühnen als Hotspots des öffentlichen Lebens zu machen.
Im Zentrum steht ein gewisser Edward de Vere, Earl of Oxford (Rhys Ifans): Mit sicherem Gespür fürs Sensationelle greift Emmerichs Film auf die so genannte Prinz-Tudor-Theorie zurück, nach der Edward de Vere nicht nur der Autor der berühmten Werke, sondern auch ein Liebhaber von Königin Elizabeth war und einen unehelichen Sohn mit ihr hatte. Spaß macht der Film schon wegen seiner vielen namhaften darsteller – von Rhys Ifans über Vanessa Redgrave als Elizabeth I. bis zu Vicky Krieps und Mark Rylance.