Ein Pop-up-Café im alten Schulhaus: Die Idee der evangelischen Kirchengemeinde in Haiger-Fellerdilln kommt gut an. Überlegungen, den Dorfkern zu beleben, habe es im Kirchenvorstand schon länger gegeben, sagte der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Dillbrecht, Hartmut Eglinsky, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Daraus sei die Idee entstanden, in kleinem Rahmen mit einem Dorfcafé loszulegen. Pop-up-Restaurants oder Pop-up-Cafés sind temporäre Konzepte, beispielsweise um ein gastronomisches Angebot zu testen. „Dadurch kann man etwas lernen und schauen, wie es angenommen wird.“
Eglinsky zufolge öffnete das Café Ende Januar für zunächst vier Wochen. „Am ersten Sonntag sind wir überrannt worden.“ Die Stühle reichten nicht, und einige Leute mussten im Stehen ihren Kaffee trinken. Weil es so gut lief, habe man das Angebot vorerst bis zum 23. März verlängert. Es sei aber inzwischen „so viel Dynamik“ entstanden, dass sie gern weitermachen würden. Mittlerweile bestehe das Helfer-Team aus 43 Ehrenamtlichen, die aber noch nicht ausreichten.
Das Café ist an drei Tagen geöffnet. Auf Spendenbasis gibt es Kaffee und Kuchen, vor allem Torten. Auch unter der Woche besuchen manchmal 35 Leute gleichzeitig das Café, wie der Pfarrer berichtete. Sie sitzen an großen Tischen, eine Bambushütte dient als Theke. Es kämen viele ältere Menschen, „aber die Kleinkinderecke ist auch sehr beliebt“.
Zur Kirchengemeinde Dillbrecht gehörten drei kleine Dörfer mit drei Kirchen und zwei ehemaligen Schulhäusern – „massiv Fläche“ also, wie der Pfarrer betonte. Die früheren Schulhäuser habe die Kirche vom Lahn-Dill-Kreis übernommen. Jedoch stünden die Immobilien im Rahmen des Reformprozesses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau auf dem Prüfstand.