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Pistorius schließt verpflichtenden Wehrdienst nicht aus

Eigentlich plant die schwarz-rote Koalition einen freiwilligen Wehrdienst. Es könnte aber auch anders kommen, sagt jetzt der Verteidigungsminister.

Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) schließt nicht aus, dass der geplante freiwillige Wehrdienst am Ende nicht doch mit einer Verpflichtung einhergehe. “Wir setzen bei unserem Modell zunächst auf Freiwilligkeit”, sagte Pistorius im Interview der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. “Und wenn der Zeitpunkt kommen sollte, an dem wir mehr Kapazitäten zur Verfügung haben als freiwillige Meldungen, dann wird gegebenenfalls entschieden werden, dass wir verpflichtend einziehen.”

Zuletzt hatte etwa die damalige Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), gesagt, dass der von der Koalition geplante Wehrdienst nicht ohne “eine Form von Pflicht” auskommen werde. “Wenn der Aufwuchs mit Freiwilligkeit gelingt, das wäre gut.” Wenn es nicht reiche, brauche es eine Pflicht, sagte Högl vor knapp einer Woche dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Gegenwärtig könne nicht mit mehr als 5.000 Soldatinnen und Soldaten begonnen werden. Die Zahl müsse aber weiter aufgestockt werden. Die “offizielle Zielmarke” seien 203.000 aktive Soldatinnen und Soldaten bis 2031, plus Reserve.