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Philologenverband warnt vor Gender-Verbot an Schulen

Der Bayerische Philologenverband (bpv) ist gegen ein hartes Gender-Verbot an Schulen. Dieses wäre nicht zielführend, da dadurch eher eine Polarisierung in der Schulgemeinschaft drohe, teilte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl am Mittwoch mit. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Söder hatte am Dienstag in seiner Regierungserklärung vor dem bayerischen Landtag gesagt: „Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben, im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schulen und Verwaltung sogar untersagen.“

Schwägerl sagte weiter, dass sich der Philologenverband dafür einsetze, dass in bayerischen Schulen sorgfältig mit der deutschen Sprache umgegangen werde. „Das bedeutet, dass man offen für neue Formen ist, die zum Beispiel Frauen und Männer gleich behandeln.“ Solche neuen Formen dürften aber nicht vorschnell eingeführt werden. Zunächst müsse sich die Sprechergemeinschaft dahinterstellen und es müsse ein klares Regelwerk entstanden sein. Sprache ändere sich immer wieder und es sei wichtig, diese Veränderungen zu verstehen und kritisch zu betrachten.

Schwägerl gab auch zu bedenken, dass Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund und mangelnden Deutschkenntnissen eine klare Orientierung bräuchten. „Wer noch mit den drei grammatischen Geschlechtern und den richtigen Artikeln der deutschen Sprache kämpft, braucht keine zusätzlichen Schwierigkeiten.“ (00/3988/06.12.2023)