Am Wochenende ist es wieder so weit: 5.000 bis 6.000 Jugendliche und junge Erwachsene treffen sich auf dem Hummelberg am Ortsrand von Aidlingen bei Böblingen. Drei Tage lang veranstaltet das dortige Diakonissen-Mutterhaus ein Pfingstjugendtreffen (PJT) mit Teilnehmenden vor allem aus Süddeutschland, aber auch aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Das Event hat Tradition: Es fand erstmals 1948 über Pfingsten statt, damals noch auf dem alten Mutterhausgelände, wie Schwester Caroline Hornberger von der evangelischen Schwesternschaft erklärt. 1957, beim ersten Mal am jetzigen Standort, waren bereits tausend junge Leute dabei.
Der Inhalt bleibt gleich, Formen ändern sich. Damals wie heute möchte die evangelische Schwesternschaft, unterstützt von weiteren christlichen Werken, junge Menschen zur Jesusnachfolge ermutigen und Gemeinschaftserlebnisse schaffen. Gab es früher mehr Vorträge, so spielen heute Talkrunden und interaktive Elemente, Beamer und zeitgemäße Technik eine wichtige Rolle. „Uns ist es wichtig, dass wir der Größe und Würde des Evangeliums gemäß das Jugendtreffen gestalten. Wir möchten jungen Menschen von Gottes Wort her Orientierung geben und zwar so, dass es zur Lebenswelt der Jugendlichen passt und für ihren Alltag relevant ist“, erklärt Schwester Caroline.
Das Thema des diesjährigen Pfingstjugendtreffens vom 7. bis 9. Juni lautet „The Way: Jesus“. Im Einladungstext heißt es: „Jesus! Echter Gott und nicht nur nicer Bro. Sein Weg wird dein Weg. Sei mutig! Lass dein Herz brennen.“ Es gehe um Themen wie Zweifel, Vertrauen, Gottesbegegnung und Freundschaft.
Neu in diesem Jahr ist die Möglichkeit, die Botschaften im Anschluss an die Plenumstreffen in Kleingruppen zu vertiefen und sich persönlich auszutauschen. Aus 15 Sessions und Workshops können die zumeist zwischen 13- und 23-Jährigen mehrere auswählen, zwischendrin lässt es sich gut in der Coffee-Lounge oder auf der großen Wiese chillen. Man kann Sport treiben, etwa Seifenfußball, sich auf der Talentbühne präsentieren, verschiedene Methoden, die Bibel zu lesen, kennenlernen oder sich an zahlreichen Infoständen inspirieren lassen. „Jeder gestaltet sich das Wochenende letztlich so, wie es für ihn passt“, sagt Schwester Caroline.
Neben unterschiedlichen Sprechern wie Evangelist Andrew Palau, Ärztin und Influencerin Jana Highholder oder Jugendpastor Gianluca Sinopoli spielen Musik und Lobpreis eine wichtige Rolle, etwa mit der Band Alive Worship, der Worship-Pop-Sängerin Sofyka oder der PJT-Band mit Musikern von der Freikirche ICF Karlsruhe. Das Pfingsttreffen im schwäbischen Aidlingen fördert auch internationale Begegnungen. Mit Handy und Kopfhörer können die jungen Gäste die Hauptveranstaltungen auf Englisch mitverfolgen, nach Bedarf und vorhergehender Absprache werden Übersetzungen in weitere Sprachen angeboten.
Etwa ein Drittel der jungen Leute campiert auf dem Gelände oder übernachtet in Massenquartieren. Tagestickets können noch online oder direkt vor Ort erworben werden. 85 der knapp190 Aidlinger Diakonissen sind aktiv mittendrin in dem Gewusel, insgesamt sind es rund tausend Mitarbeitende, die größtenteils ehrenamtlich an den unterschiedlichsten Stellen zum Gelingen der Großveranstaltung beitragen.
„Die Atmosphäre während dieser Tage ist von Frieden und gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt. Niemand meckert, wenn man bei der Essensausgabe mal eine halbe Stunde anstehen muss. Es ist so schön zu sehen, dass Jugendliche gerne herkommen, hier ein Stück Heimat erfahren, sich begegnen und Jesus erleben“, so Schwester Caroline. „Manche fragen dann schon: Wann ist denn wieder Aidlingen?“, schmunzelt die Diakonisse. (1318/04.06.2025)