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Pfälzer Weinkönigin muss nicht vom Thron

Die Pfälzer Weinkönigin darf ihre Krone behalten – zumindest für ein weiteres Jahr. Nach einem heftigen Streit um eine geplante Reform der fast 100-jährigen Tradition gibt es nun einen Kompromiss: Bei der Wahl am 4. Oktober in Neustadt an der Weinstraße soll es sowohl eine „Weinkönigin“ als auch eine männliche „Weinhoheit“ geben, teilte der Verein Pfalzwein mit, der für die Weinwerbung in der Region verantwortlich ist. Pfalzwein mit Sitz in Neustadt hatte zuvor angekündigt, den Titel der Weinkönigin samt Krone abschaffen und stattdessen „PfalzWeinBotschafter“ küren zu wollen.

Kritiker warfen den Verantwortlichen der Werbeorganisation daraufhin einen undemokratischen Alleingang und Verrat an der Tradition vor. Der Neustadter Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG) bezeichnete die Pläne als einen „historischen Fehler“. Nun lenkte Pfalzwein ein: Die Diskussion um die Weiterentwicklung des Amtes der Pfälzischen Weinkönigin habe gezeigt, dass dieses nicht ausschließlich die Winzerinnen und Winzer repräsentiere. Es bedeute den Menschen etwas, die sich mit der Weinregion Pfalz identifizierten.

Sollte bei der anstehenden Wahl eine Königin gekürt werden, werde diese auch weiter eine Krone tragen, sagte Boris Kranz, Vorsitzender von Pfalzwein. Ein männlicher Sieger, eine „Weinhoheit“, bekäme eine goldene Anstecknadel. Bei der Wahl der „Pfälzischen Weinhoheiten“ wetteifern drei Kandidaten um den Sieg: Lara Karr aus Weisenheim am Berg, Denise Stripf aus Bad Dürkheim und Manuel Reuther aus Forst. Eine Interessensgemeinschaft „Pfälzer Weinhoheiten“ soll erarbeiten, wie das Amt zukünftig aussehen soll.