Der Verein „Freundeskreis für Missionarische Dienste in der Evangelischen Kirche der Pfalz“ will unter neuem Namen und mit neuer Satzung Projekte in der Landeskirche unterstützen. Als Förderverein „Glauben.Leben“ wolle dieser etwa experimentelle Formen von Gemeinde und Christsein, Glaubenskurse für Jugendliche und Erwachsene sowie kreative Initiativen von Einzelpersonen und Gemeinden unterstützen, sagte der Vorsitzende, der Frankenthaler Ruhestandspfarrer Martin Henninger, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am 25. Juni sollen bei einer Versammlung im westpfälzischen Otterberg der neue Name und die veränderte Satzung beschlossen und ein neuer Vereinsvorstand gewählt werden.
Auch angesichts der von der Pfälzer Synode im Mai beschlossenen tiefgreifenden Strukturveränderungen sei es nötig, die inhaltliche Arbeit der Landeskirche zu unterstützen, sagte Henninger. Diese verfügt zukünftig über weniger Finanzmittel, Pfarrpersonal und Kirchenmitglieder und muss strikt sparen. In den Kirchengemeinden gebe es deshalb die Befürchtung, dass bei den Reformen, dem sogenannten Priorisierungsprozess, die Vermittlung der christlichen Botschaft auf der Strecke bleiben könnte, sagte Henninger.
Deshalb wolle der neue Förderverein ergänzend das kirchliche Leben in den Gemeinden in der Pfalz und Saarpfalz stärken. Dazu zählten missionarische Aktivitäten des Christlichen Vereins Junger Menschen (CJVM) Pfalz, Fortbildungen und Schulungen von Gemeindemitarbeitern in Glaubenskursen oder neue Gemeindeformen, etwa im Rahmen des landeskirchlichen Projekts „Erprobungsräume“. Dem 75 Mitglieder zählenden Verein gehören zum Großteil Menschen aus den Kirchengemeinden sowie einige Pfarrerinnen und Pfarrer an.
Der 1996 gegründete Freundeskreis für Missionarische Dienste hatte bisher vor allem die Arbeit des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes (MÖD) in Landau und seines Vorgängers, des Pfarramts für Volksmission, mit insgesamt 200.000 Euro unterstützt. Über 20 Jahre wurde eine Teilzeitstelle beim MÖD finanziert. Gefördert wurden auch die Lektoren- und Prädikantenausbildung, die christliche Kneipe „Kreuz und Quer“ in Landau, der CVJM in Otterberg sowie das kirchliche Engagement bei der rheinland-pfälzischen Landesgartenschau in Landau im Jahr 2015. Zuletzt habe der überalterte Verein vor der Frage gestanden, ob er sich auflösen oder sich verändern solle, sagte Henninger.