Im Mittelpunkt der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche der Pfalz vom 21. bis 24. Mai in Speyer stehen weitere Schritte auf dem Reformkurs der Landeskirche. Dazu würden die Vertreter der Synode, des „Kirchenparlaments“, über zehn Empfehlungen aus Arbeitsgruppen („Eckpunkte“) für konkrete Reformen in zentralen kirchlichen Arbeitsfeldern beraten und Strategieentscheidungen beschließen, teilte die Landeskirche am Donnerstag in Speyer mit. Mit einem umfassenden Transformationsprozess will die Pfälzer Kirche auf Veränderungen in Mitgliedschaft, Finanzlage und gesellschaftliche Bedeutung reagieren, um auch in Zukunft handlungsfähig sein.
Unter anderen geht es um die Verringerung der Kirchenbezirke von 15 auf vier und die Einführung zentraler Verwaltungsstrukturen. Insgesamt soll die Zahl der 420 kirchlichen Körperschaften auf vier bis maximal 20 Einheiten (plus Landeskirche) drastisch reduziert werden. Dadurch sollen Haupt- und Ehrenamtliche entlastet und mehr Zeit für Seelsorge, Bildung und Gemeindeleben geschaffen werden. Die Landeskirche will rund 60 Millionen Euro bis 2035 einsparen – etwa 45 Prozent der Budgets. Bei einem jährlich gerechneten Mitgliederrückgang von rund drei Prozent wird die Pfälzer Kirche laut Prognose 2035 noch rund 306.000 Mitglieder haben – derzeit sind es rund 430.000.
Bei den „Eckpunkten“ geht es etwa um die Neustrukturierung der Kirchenbezirke, Strukturveränderungen auf Gemeindeebene, die Neuordnung der Verwaltungseinheiten und die Systemumstellung und zentrale Verwaltung von Pfarrhäusern. Weiterhin beraten die Synodalen (Kirchenparlamentarier) über die Zukunft der Diakone, die schulische Bildung, die Zukunft des Religionsunterrichts und des evangelischen Trifels-Gymnasiums im südpfälzischen Annweiler. Auch stehen Gespräche mit anderen evangelischen Landeskirchen über Kooperationen bis hin zu Fusionen zur Debatte.