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Pfälzer Synode macht Weg zu Reformen frei

Die Evangelische Kirche der Pfalz will mit anderen evangelischen Landeskirchen Gespräche für engere Kooperationen oder gar Fusionen aufnehmen. Die Landessynode („Kirchenparlament“) beauftragte am Donnerstag bei ihrer Tagung im Speyerer Technik-Museum mit großer Mehrheit den Landeskirchenrat mit dieser Aufgabe. Bis 2035 muss die etwa 430.000 Mitglieder zählende Pfälzer Kirche in ihrem Reformprozess rund 60 Millionen Euro einsparen – etwa 45 Prozent ihres Budgets.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst rief dazu auf, die Zusammenarbeit mit anderen Landeskirchen zu intensivieren. Auch Konföderationen oder Fusionen müssten letztlich möglich sein. Käme es dadurch zu deutlichen Einsparungen, „dann führt kein Weg an Gesprächen mit anderen Landeskirchen vorbei“, sagte Wüst. Allerdings sei man noch „weit entfernt vom Punkt, Fusionsverträge zu unterzeichnen“.

Weiter traf die Synode Richtungsentscheidungen für die kommenden Jahre. Sie beauftragte den Landeskirchenrat, im Herbst einen Gesetzentwurf zur Verringerung der 15 Kirchenbezirke auf vier mit jeweils 75.000 Gemeindemitgliedern vorzulegen. Dadurch sollen Verwaltungsstrukturen verschlankt und der kirchlichen Arbeit mehr Raum gegeben werden.

Das Diakonische Werk Pfalz soll nach Beschluss der Synode neu ausgerichtet und die Gemeinwesendiakonie in den Kirchengemeinden gestärkt werden. Unter anderem solle es vier „Häuser der Diakonie“ in nurmehr vier Kirchenbezirken geben. Dies werde aber auch zu einer spürbaren Verringerung der professionellen Beratungsarbeit in der Fläche führen.

Kirchenvertreter aus Württemberg, dem Rheinland und Baden hatten in Grußworten vor der Pfälzer Synode ihre Bereitschaft zu engerer Zusammenarbeit signalisiert. Auch Fusionen schlossen sie letztlich nicht aus.