Das Evangelische Trifels-Gymnasium im südpfälzischen Annweiler soll in kirchlicher Trägerschaft bleiben. Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz fasste zudem am Freitag bei ihrer Tagung im Speyerer Technik-Museum weitere Reformbeschlüsse für zentrale Arbeitsfelder. Auch sollen andere schulische Bildungsangebote so weit wie möglich erhalten und weiterentwickelt werden.
Die Synode vertagte nach kontroverser Diskussion eine Neuregelung der Pfarrhausnutzung auf die kommende Synode im November. Bis 2035 muss die etwa 430.000 Mitglieder zählende Pfälzer Kirche in ihrem Reformprozess rund 60 Millionen Euro einsparen – etwa 45 Prozent ihres Budgets.
Um die Trägerschaft für das Evangelische Trifels-Gymnasium zu erhalten, sollen Verhandlungen mit staatlichen Stellen und Investoren weitergeführt werden. Ziel soll eine Kostenneutralität sein. Wenn bis 2026 keine tragfähige Lösung gefunden wird, soll das Gymnasium mit seinen rund 680 Schülerinnen und Schülern in staatliche Trägerschaft übergeben werden.
Die Landeskirche unterstützte nach den Worten von Bildungsdezernent Claus Müller ihre einzige, traditionsreiche Schule im vergangenen Jahr mit 2,4 Millionen Euro. Die Verhandlungen über Zuschüsse des Landes und des Landkreises liefen weiter. Der Landkreis Südliche Weinstraße habe eine Erhöhung des derzeitigen Sachkostenzuschusses von jährlich 150.000 Euro in Aussicht gestellt.
Zudem beschloss die Synode, Verwaltungseinheiten in der Fläche zu reduzieren und deren Aufgaben zu bündeln. Eine zentrale Kirchenverwaltung mit Regionalstellen für die kirchlichen Körperschaften und Einrichtungen sowie ein gemeinsamer Träger für die 243 Kindertagesstätten sollen gebildet werden. Beide Einrichtungen sollen bei der Landeskirche angesiedelt sein.
Die gesamtkirchlichen Dienste sollen unter einem Dach gebündelt werden. Ein multiprofessionelles Team unter Leitung des Landeskirchenrats soll die Arbeit koordinieren. Gesamtkirchliche Arbeit verrichten unter anderem die Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt und die Evangelische Akademie Pfalz in Speyer, das Landesjugendpfarramt in Kaiserslautern sowie das Institut für kirchliche Fort- und Weiterbildung.
Auch die Sonderseelsorge, etwa die Klinik-, Notfall- und Gefängnisseelsorge, soll neu organisiert werden. Deren Präsenz und Qualität soll gesichert und die ehrenamtlichen Strukturen sollen ausgebaut werden.