Die pfälzische Diakonie unterstützt einen bundesweiten Appell an die Bundesregierung, die soziale Infrastruktur für Kinder und Familien mit umfassenden Strukturreformen zu stärken. Durch Armut würden Kinder und Jugendliche ausgegrenzt und ihrer Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe beraubt, sagte der Pfälzer Diakoniepfarrer Albrecht Bähr am Donnerstag in Speyer. Die Diakonie setze sich „mit aller Kraft dafür ein, dass jedes Kind in unserem Land faire Chancen auf ein gutes Aufwachsen erfährt“. Der Ratschlag Kinderarmut, ein Zusammenschluss aus 49 Organisationen und drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fordert mehr Investitionen in Kinder und deren Familien.
In Armut lebende Kinder und Familien seien besonders auf eine funktionierende soziale Infrastruktur angewiesen, heißt es in dem Appell mit Blick auf den aktuellen Haushaltsentwurf der Bundesregierung. Dadurch könnten Ungleichheiten kompensiert und die Weichen für ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut gestellt werden. Nötig seien etwa eine bedarfsgerechte Finanzierung der frühkindlichen Bildung, mehr Investitionen in die Qualität von Kitas, Haushaltsmittel für den Kampf gegen Kinderarmut und ein kostenloses Mittagessen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen. Die soziale Herkunft und der Wohnort entschieden in Deutschland maßgeblich über Teilhabemöglichkeiten und Zukunftschancen.