Der schwedische Autor Sven Nordqvist erlangte mit den Geschichten über den alten Mann Pettersson und seinen Kater Findus Weltruhm. Der letzte Band erschien vor mehr als zehn Jahren. Ist eine Fortsetzung geplant?
Sven Nordqvist (79), Erfinder von “Pettersson und Findus”, sieht das Alter gelassen. “Im Innern bleibt man ein Leben lang derselbe. Auch wenn ich jetzt bald 80 Jahre bin”, sagte der schwedische Kinderbuchautor der Neuen Osnabrücker Zeitung. “Mir wird nur mehr und mehr bewusst, dass mir nicht mehr so viele Jahre bleiben. Aber davon abgesehen, verändere ich mich nicht wirklich.”
Vorbild für Pettersson sei er selbst: “Ich habe ihn mir eigentlich nicht ausgedacht. Als Pettersson entstanden ist, habe ich aus mir selbst geschöpft. Das Einfachste war, ihn so sein zu lassen wie mich. Pettersson und ich sind eins und das schon, seit ich 40 bin.”
Grundsätzlich denke er beim Zeichnen nicht so viel nach. “Ich hab einfach Ideen, und wenn sie nicht zu verrückt sind, verwende ich sie.” Vorbild für Kater Findus sei einer seiner Söhne. “Er war drei Jahre alt, als ich das zweite Pettersson-Buch gemacht habe. Beim ersten habe ich noch an eine Katze gedacht – aber danach immer an ein Kind.”
Dass seine beiden Figuren auf zahlreichen Merchandising-Produkten erscheinen, sieht der Illustrator mit gemischten Gefühlen: “Für ein paar Jahre war das ein großes Problem für mich, eigentlich bis heute. In Schweden wurde akzeptiert, dass mir nicht jeder Vorschlag gefiel. In Deutschland wurden viele Sachen produziert, die ich nicht mochte. Ich wollte nicht, dass Findus auf irgendein Plastikprodukt gedruckt wird, was auch immer”, so Nordqvist.
Inzwischen habe er sich daran gewöhnt. “Es gibt Pettersson und Findus auf Tassen und Anziehsachen. Was soll’s. Ich bin entspannter. Freie Hand kann ich ihnen aber nicht lassen, sonst würden sie den Markt mit Pettersson fluten.”
Fans seiner Figuren gibt es überall auf der Welt – und sie ähnelten sich, so der Illustrator. “Ein fünfjähriger Junge verhält sich nicht viel anders als ein fünfjähriges Mädchen. Sie lachen, weinen und toben gleich. Wenn manche Leute Unterschiede zwischen Menschen aus unterschiedlichen Ecken der Welt sehen wollen, muss man sich nur die Kinder angucken: Kinder sind überall gleich.”
Das erste Pettersson-und-Findus-Buch erschien 1984, das letzte vor zehn Jahren. Ein neues sei eigentlich nicht mehr geplant, so Nordqvist. “Es ist schwer, noch mal eine neue Geschichte zu entwickeln. Wobei – naja, … also es ist so: Wenn unser erstes Enkelkind ein paar Jahre alt ist, kommen mir vielleicht doch noch mal neue Ideen für Findus.”