Der Nachrichtenmoderator Peter Kloeppel ist zuversichtlich, dass die Menschen auch in Zukunft Nachrichtensendungen im Fernsehen sehen wollen. „Es wird immer ein Bedürfnis nach Information geben“, sagte Kloeppel dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Ich weiß aus Gesprächen mit unseren Zuschauerinnen und Zuschauern, dass sie informiert werden wollen aus verlässlichen Quellen und dass sie kompakt und zusammenfassend Einordnungen bekommen möchten.“ Kloeppel moderiert am Freitag zum letzten Mal die Nachrichtensendung „RTL Aktuell“, die er seit 1992 als Chefmoderator präsentiert.
Die Nachrichtensendungen im Fernsehen stünden in Konkurrenz „mit Plattformen, die schneller sind“, sagte Kloeppel: „Aber dann müssen wir halt unsere Stärken ausspielen. Die alte Journalistenfaustregel gilt: Wenn der andere schneller ist, musst du besser sein.“ Die Redaktion wisse, dass die Menschen tagsüber mit vielen Informationen versorgt werden, es gebe aber auch viele, die zwar mitbekommen hätten, dass etwas passiert ist, aber abends mehr Informationen suchten: „Wir wissen, die Menschen schalten unsere Sendung um 18.45 Uhr ein, weil sie mehr erfahren wollen.“ „RTL Aktuell“ sei eine Sendung, die Einordnung biete, sagte der Moderator: „Und das heißt manchmal auch, unangenehme Wahrheiten zu übermitteln“.
Kloeppel (65) arbeitete ab Ende der 1980er Jahre zunächst im Studio Bonn für RTL plus, wie RTL damals hieß. Später ging er für den Sender als Korrespondent in die USA. 1992 wurde er zum Chefmoderator von „RTL Aktuell“ ernannt. Von 2004 bis 2014 war er auch Chefredakteur von RTL. Im Oktober wird er mit dem Sonderpreis des Robert Geisendörfer Preises ausgezeichnet.
Der Moderator sagte, der Preis sei ihm eine „große Ehre und – auch wenn ich das Ende meiner Laufbahn erreicht habe – eine Verpflichtung für meine zukünftige Arbeit“. Evangelische Publizistik habe für ihn einen hohen Stellenwert: „Mediale Trends und Produktionen aus einer konfessionellen Perspektive zu betrachten und zu bewerten, ist ein essenzielles Regulativ in unserer Branche. Das christliche Menschenbild darf meines Erachtens auch in der medialen Darstellung nicht an den Rand gedrängt werden in einer Welt, die sich zunehmend entfernt von Werten wie Mitmenschlichkeit, Fürsorge und Zuversicht.“