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Patientenbeauftragter fordert Aus für Bundes-Klinik-Atlas

Der Bundes-Klinik-Atlas des früheren SPD-Gesundheitsministers Karl Lauterbach findet immer weniger Unterstützer. Auch nicht bei der Deutschen Stiftung Patientenschutz.

Auch der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert ein Ende des Bundes-Klinik-Atlas. “Qualität, Verständlichkeit und Patientenorientierung stimmen auch nach über einem Jahr beim Bundesklinikatlas nicht. Die Bundesgesundheitsministerin sollte sein Siechtum sofort beenden”, sagte Brysch der “Rheinischen Post” (Dienstag). Es reiche nicht, das Vorhaben auf ein Abstellgleis zu stellen, so Brysch an die Adresse von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Ihr Ressort prüft gerade die verschiedenen Optionen für den Atlas, der 2024 gestartet war. Der Atlas hatte im Juli diesen Jahres 201.883 Besucher, wie eine Sprecherin des Ministeriums der Zeitung mitteilte. Im Schnitt 2024 und 2025 waren es demnach 274.285 Besucher.

Am Montag hatte auch der Katholische Krankenhausverband das mögliche Aus für den Bundes-Klinik-Atlas befürwortet. “Er war von Anfang an vor allem ein politisches Instrument von Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach, um seine realitätsfremden Vorstellungen für die Krankenhausreform durchzusetzen”, sagte die Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbandes, Bernadette Rümmelin, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.

Das Projekt habe die Beitrags- und Steuerzahler viel Geld gekostet, den Kliniken Bürokratie aufgebürdet und die Patienten teils in die Irre geführt. “Mit dem Deutschen Krankenhausverzeichnis besteht seit über 20 Jahren ein zuverlässiges Auskunftsportal für die Patienten, das im Vergleich zum Klinik-Atlas über derzeit knapp das Dreifache an Zugriffen monatlich verfügt”, sagte Rümmelin weiter.

Der unter Minister Lauterbach (SPD) eingeführte Klinik-Atlas steht derzeit auf dem Prüfstand. Zunächst bleibt er laut Ministerium online; auch die inhaltliche Arbeit geht weiter. Man prüfe nun verschiedene Optionen. Die aktuelle Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat mehrfach betont, dass Doppelstrukturen nicht effizient seien.

Der Klinik-Atlas sollte umfassende Informationen über Angebote und Qualität der rund 1.700 Kliniken liefern. Nach heftiger Kritik von medizinischen Fachgesellschaften, Klinikträgern und Patientenvertretern musste der Atlas bereits kurz nach der Einführung überarbeitet werden.

Aktuell bietet er nur noch Informationen zu rund 25 Eingriffen, wobei es sich nicht um die häufigsten Behandlungen im Krankenhaus handelt. Weiterhin werden unvollständige Daten sowie eine Präsentation kritisiert, die für Laien kaum verständlich sei.