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Patientenakte kommt jetzt schrittweise – Zustimmung von Ärzten

Eigentlich sollte sie ab 15. Februar für alle verfügbar sein. Jetzt will Karl Lauterbach die Testphase für die elektronische Patientenakte erneut verlängern und ausweiten. Die Ärzte begrüßen das.

Viele Patienten und Ärzte in Deutschland müssen noch länger auf den Einsatz der elektronischen Patientenakte (ePa) warten. Die Bundesärztekammer begrüßte am Mittwoch in Berlin, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Erprobungsphase verlängern und die Patientenakte schrittweise einführen will.

“Die Erfahrungen der ersten Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) im Zuge der Erprobung in den drei Modellregionen haben zahlreiche technische Verbesserungsnotwendigkeiten offengelegt, so dass eine bundesweite verbindliche Einführung derzeit unvertretbar wäre”, erklärte Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt. Es sei deshalb richtig, die Erprobung in den Modellregionen weiterzuführen, bis die Probleme behoben seien. “Auch eine Ausweitung der Erprobung unterstützen wir, um weiteren Ärztinnen und Ärzten sowie den Anbietern von Primärsystemen Erfahrungen mit der ePA zu ermöglichen.”

Lauterbach hatte am Dienstag in Berlin erklärt, “dass wir in den kommenden Wochen in eine Hochlaufphase außerhalb der Modellregionen eintreten können”. Dann komme eine nächste, breiter aufgesetzte Stufe der Testung. Für Arztpraxen solle es zunächst freiwillig sein. Sanktionen für eine fehlende Befüllung der ePA würden erst später greifen.

Seit dem Start am 15. Januar haben 70 Millionen der gut 74 Millionen gesetzlich Versicherten in ganz Deutschland eine ePA von ihrer Krankenkasse angelegt bekommen. Das Zusammenspiel mit Praxen und Kliniken wird zunächst nur in drei Regionen mit rund 300 Einrichtungen getestet. Ursprünglich sollte die bundesweite Nutzung für alle am 15. Februar starten.

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) hatten sich zuvor enttäuscht gezeigt, dass bis jetzt kein konkreter Starttermin zur bundesweiten Ausdehnung genannt worden sei. Kritisch zu sehen sei auch die Freiwilligkeit für Ärzte, ePAs zu befüllen.