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Paten für das Synagogen-Mahnmal in Berlin-Spandau gesucht

Der Kirchenkreis Berlin-Spandau sucht Paten für das Synagogen-Mahnmal, die auch mit den meist jungen Spandauer*innen am Mahnmal ins Gespräch kommen. So soll Vandalismus vorgebeugt werden.

beschädigtes Mahnmal Synagoge Spandau
beschädigtes Mahnmal Synagoge SpandauO'Daniel-Elmen Kirchenkreis Spandau

Am Mahnmal am Lindenufer für die in der Nazizeit zerstörte Spandauer Synagoge wurde am 13. Juni bekannt, dass die Lichtinstallation, die an das „Ewige Licht“ in der Synagoge erinnert, mit Hilfe einer herangeschleppten Gehwegplatte mutwillig zerstört wurde. Bereits  2020 gab es einen ähnlichen Vorfall. Antisemitische Motive sind erneut nicht ausgeschlossen. Die Abteilung Hasskriminalität des Landeskriminalamtes ermittelt. Der Schaden wurde mittlerweile durch das Bezirksamt Spandau wieder behoben.

Mahnmal erinnert seit 1989 an die Synagoge

Das Mahnmal erinnert an die Spandauer Vereinssynagoge an der Ecke Lindenufer/Kammerstraße, die 1938 in der Pogromnacht vom 9. Auf den 10. November von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Das Mahnmal am Lindenufer (seit 2016 Sternbergpromenade) wurde 1989 errichtet. „Jeder Mensch hat einen Namen“ – unter diesem Motto wurde das Mahnmal 2012 um eine Namensmauer ergänzt.

Mahnmal Synagoge Berlin-Spandau
Mahnmal Synagoge Berlin-SpandauKirchenkreis Spandau/ Laug

Die eingefügten Namenssteine erinnern an die während der Naziherrschaft deportierten und ermordeten Spandauer Bürgerinnen und Bürger jüdischer Herkunft. Das gesamte Mahnmal wurde nach Entwürfen von Ruth Golan-Zareh (1944 – 2012) und Kay Zareh errichtet.

Neue Wege zum Schutz des Mahnmals

Der Kirchenkreis Berlin-Spandau will neue Wege für den Schutz des Mahnmals gehen. Er sucht Menschen, die regelmäßig dort vorbeigehen, ob in der Mittagspause oder anlässlich eines Einkaufs in der Altstadt. So können kleine oder größere Schäden sofort beim Kirchenkreis gemeldet werden. Die 2012 an das Mahnmal angefügte Mauer mit den Namen der ermordeten Spandauer Jüdinnen und Juden wird leider auch oft nicht mit dem nötigen Respekt behandelt, sondern als Picknick- oder Spielplatz missverstanden. Patinnen und Paten können mit den meist jungen Menschen ins Gespräch kommen und ihnen die Bedeutung dieses Ortes erklären.

Der Kirchenkreis Berlin-Spandau engagiert sich seit der Errichtung für das Mahnmal. Frau Gudrun O’Daniel-Elmen ist die Beauftragte für Erinnerungskultur im Berliner Kirchenkreis und Ansprechpartnerin für die Patenidee.