Artikel teilen:

Parkinson und Tastsinn: Tübinger Hirnforscher ausgezeichnet

Zwei Hirnforscher sind für ihre Arbeiten mit den Attempto-Preisen der Universität Tübingen ausgezeichnet worden. Die Neurowissenschaftler Peng Liu und Philipp Klocke erhalten für ihre Studien jeweils 5.000 Euro, teilte die Uni am Donnerstag mit. Klocke untersuchte Bewegungsblockaden bei Parkinson-Patienten, Liu befasste sich mit Alterungsprozessen des Gehirns im Zusammenhang mit dem Tastsinn.

Klocke analysierte der Mitteilung zufolge das plötzliche Einfrieren der Gehbewegung, das bei vielen Parkinson-Erkrankten in fortgeschrittenen Stadien auftritt. Seine Ergebnisse zeigen, dass fehlerhafte Signale in einem tiefen Hirnbereich den Blockaden vorausgehen. Diese Störungen führen dazu, dass die Muskeln im Bein nicht mehr korrekt zusammenspielen. Die Erkenntnisse eröffnen neue Ansätze für Behandlungen, etwa durch gezielte Neurostimulation.

Liu erforschte, wie sich die für den Tastsinn zuständigen Bereiche der Hirnrinde im Alter verändern. Sie fand heraus, dass die Hirnrinde uneinheitlich altert. Während tieferliegende Schichten dünner werden, bleibt die für Berührungen zuständige Schicht stabil. Diese Schicht wurde bei älteren Menschen sogar dicker, und ihre Nervenzellen waren besser isoliert, was die Signalübertragung beschleunigt.

Der Attempto-Preis wird seit 1983 an Nachwuchswissenschaftler aus den Tübinger Neurowissenschaften vergeben. (2634/16.10.2025)