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Paritätischer: Integrationsarbeit muss gestärkt werden

Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg eine gerechte, humane und menschenwürdige Flüchtlingspolitik gefordert. Dies sei eine Frage der Menschlichkeit, des geltenden EU-Rechts und auch internationaler Verpflichtungen, teilte der Verband am Donnerstag in Stuttgart mit. „Wir müssen die Rechte Schutzsuchender sichern, legale Zugangswege schaffen und humanitäre Aufnahmeprogramme fördern“, sagte Nathalie Wollmann, Referentin für Migration beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Die aktuelle Flüchtlingspolitik der Härte bedrohe Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

Wollmann forderte außerdem die Rückkehr zu einer Willkommenskultur, die die Integration vor Ort stärke und eine Vielfalt an Angeboten bereithalte. „Dies ist für eine erfolgreiche Integration unerlässlich.“ Soziale Organisationen, die Integrationsarbeit leisteten, seien auf „auskömmliche und stabile finanzielle Rahmenbedingungen angewiesen“. Deshalb sollten Träger nicht jedes Mal neu bei Haushaltsverhandlungen um die Bereitstellung der Mittel für ihre Angebote bangen oder für deren Erhalt überhöhte Eigenanteilskosten investieren müssen. Nur dann könne die Sozial- und Beratungsarbeit für Geflüchtete auch nachhaltig umgesetzt werden, sagte Wollmann. „Es ist an der Zeit, den Mehrwert von Zuwanderung anzuerkennen, statt mit einer ablehnenden Haltung, Vorbehalten und Vorurteilen zu reagieren.“

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Ihm sind in Baden-Württemberg nach eigenen Angaben über 930 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2.000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. (1466/19.06.2025)