Was plant Papst Leo XIV. in seinem Pontifikat außenpolitisch? Erste Aufschlüsse darüber gab er den beim Vatikan akkreditierten Diplomaten.
Zwei Tage vor seiner offiziellen Amtseinführung hat Papst Leo XIV. die beim Vatikan akkreditierten Botschafter getroffen. In einer Rede machte er deutlich, dass er sich in der Tradition seiner Vorgänger bewegen, aber auch neue Akzente setzen will. Er kündigte zahlreiche Auslandsreisen an, bei denen er über die Grenzen der Kulturen und Staaten hinweg Brücken des Verständnisses bauen will.
Der Papst hielt seine Rede am Freitagmorgen im Vatikan. Eingeladen waren die Botschafter und Geschäftsträger der 184 beim Heiligen Stuhl akkreditierten diplomatischen Vertretungen. Der neue Botschafter aus seinem Heimatland USA konnte nicht anwesend sein, da seine Bestätigung derzeit noch im US-Senat anhängig ist. Medien waren bei der Begegnung nicht zugelassen.
Der Papst betonte in der vom Vatikan schriftlich veröffentlichten Grundsatzrede, dass die vatikanische Diplomatie ihre Mission als Dienst an der Menschheitsfamilie verstehe. Zentral sei der Dialog der Religionen. Der sei eine Voraussetzung dafür, dass alle Konflikte und der zerstörerische Eroberungswillen beseitigt würden.
Mit Nachdruck setzte sich Leo XIV. für eine Wiederbelebung der Diplomatie und der internationalen Institutionen ein. Zudem knüpfte Leo XIV. ausdrücklich an seinen Vorgänger Franziskus an und sagte, der Heilige Stuhl rede “immer wieder in die Gewissen, so wie es mein verehrter Vorgänger unermüdlich getan hat”.