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Papst weiht 32 Männer aus aller Welt zu Priestern – Aufruf zu Einheit

Seit Montag sind in Rom Tausende Priester, Bischöfe und Seminaristen bei ihrer Sonderfeier zum Heiligen Jahr. Am Freitag weihte Leo XIV. 32 Männer zu Priestern. Es war bereits die zweite Priesterweihe des neuen Papstes.

Papst Leo XIV. hat 32 Männer aus aller Welt zu Priestern geweiht. Bei der Feier am Freitag im Petersdom rief er sie zur Einheit und zum selbstlosen Einsatz für die ihnen anvertrauten Menschen auf. Zugleich warnte er vor falschen Idolen. “Unsere Welt bietet allzu oft fragwürdige und unbeständige Vorbilder für Erfolg und Ansehen. Lasst euch davon nicht beeindrucken!”, so der Papst an die Männer aus Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und Australien. Sie sollten sich vielmehr am Beispiel jener Priester und anderer Christen in der jahrtausendealten Geschichte der Kirche orientieren, “die in ihrem Leben dem Herrn und ihren Geschwistern mit Glauben und Hingabe gedient haben”.

Ein Priester sollte nach dem Vorbild Gottes wie der gute Hirte sein, der verlorene Schafe sucht, die Verwundeten versorgt und den Schwachen und Kranken hilft. “In einer Zeit großer und grausamer Konflikte” erinnere dieses biblische Bild an die universale Liebe Gottes. Bei Gott wie auch in der Kirche sei “kein Platz für Spaltungen und Hass jeglicher Art”, unterstrich Leo XIV.

“Liebt Gott und die Brüder und Schwestern, seid großzügig, seid eifrig in der Feier der Sakramente, im Gebet, insbesondere in der Anbetung, und in der Ausübung eures Amtes”, empfahl er den Neupriestern. Sie sollten ihrer Herde nahe sein, Zeit und Kräfte allen schenken, ohne sich zu schonen und ohne Unterschiede zu machen, wie es auch Christus vorgelebt habe.

Leo XIV. bekräftigte den Wunsch nach einer geeinten Kirche, den er in der Messe zu Beginn seines Pontifikats am 18. Mai geäußert hatte. “Lasst uns den Frieden des Auferstandenen in die Welt tragen, mit jener Freiheit, die daraus entsteht, dass wir uns vom Vater geliebt, erwählt und gesandt wissen”, appellierte Leo.

Die Messe fand am katholischen Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu und im Rahmen der Heilig-Jahr-Feier für Bischöfe, Priester und Seminaristen statt. Die Neupriester kommen aus Sri Lanka, Südkorea, Indien, Vietnam, aus Kamerun, Angola, Äthiopien, Zentralafrika, Tansania, Kenia, Ghana, Nigeria, aus Italien, Kroatien, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine sowie aus Mexiko, Brasilien und Australien. Es war die zweite Priesterweihe für das seit dem 8. Mai amtierende Kirchenoberhaupt. Ende Mai weihte er elf Männer zu Priestern des Bistums Rom, dessen Bischof er selbst ist.