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Papst: Stoppt die Tragödie des Krieges!

Die Lage in Nahost eskaliert weiter. Mit einem eindringlichen Appell richtet sich der Papst an die internationale Gemeinschaft und erinnert an die humanitäre Krise in Gaza.

 Angesichts der neuerlichen Eskalation im Nahen Osten hat Papst Leo XIV. zu Verantwortung und Vernunft aufgerufen. “Jedes Mitglied der internationalen Gemeinschaft hat eine moralische Verantwortung: die Tragödie des Krieges zu stoppen, bevor sie zu einem unheilbaren Abgrund wird”, so Leo XIV. am Sonntag auf dem Petersplatz. Weiter warnte er, dass in dieser dramatischen Situation das tägliche Leid der Bevölkerung, vor allem in Gaza und anderen Gebieten, in Vergessenheit zu geraten drohe. Doch dürfe der Ruf nach Verantwortung und Vernunft nicht vom Lärm der Waffen und von Rhetorik übertönt werden, die zum Konflikt aufstachele.

“Krieg löst keine Probleme, sondern verstärkt sie und hinterlässt tiefe Wunden in der Geschichte der Völker, deren Heilung Generationen dauert”, so das Kirchenoberhaupt weiter. Kein militärischer Sieg könne den Schmerz der Mütter, die Angst der Kinder, die gestohlene Zukunft wiedergutmachen. “Die Diplomatie muss die Waffen zum Schweigen bringen, die Nationen müssen ihre Zukunft mit Werken des Friedens gestalten, nicht mit Gewalt und blutigen Konflikten”, forderte der Papst.

Zuvor erinnerte Leo XIV. zu Fronleichnam an die Werte des Teilens und der Liebe. “Denken wir daran, wie schön es ist, wenn wir ein Geschenk machen – vielleicht ein kleines, unseren Möglichkeiten entsprechend – und wir sehen, dass es dem Beschenkten gefällt”, so der Papst. Trotz seiner möglichen Schlichtheit schaffe es eine noch engere Verbindung mit dem Beschenkten.

In der Eucharistie geschehe dies zwischen uns und Gott, erklärte Leo XIV. “Der Herr nimmt Brot und Wein, die wir auf den Altar legen, zusammen mit dem Opfer unseres Lebens an; er segnet sie, heiligt sie und verwandelt sie in den Leib und das Blut Christi, das Opfer der Liebe zum Heil der Welt.” Durch die Annahme der Gaben vereine sich Gott mit den Menschen. “Und er lädt uns ein, uns mit ihm zu vereinen, indem wir sein Geschenk der Liebe mit ebenso großer Freude empfangen und teilen.”

Fronleichnam bedeutet “Fest des Leibes und Blutes Christi”. Es wurde 1264 von Papst Urban IV. als allgemeines Kirchenfest eingeführt. Katholiken begehen den Feiertag mit festlichen Prozessionen, bei denen sie eine geweihte Hostie in einem verzierten Schaugefäß, einer Monstranz, feierlich durch die Straßen tragen. Damit drücken sie die Überzeugung aus, dass Gott in Brot und Wein unter ihnen ist.

In einigen deutschen Bundesländern sowie im Vatikan ist Fronleichnam ein Feiertag, in Italien jedoch nicht. Darum wird das Fest am darauffolgenden Sonntag begangen. Papst Leo XIV. feiert aus diesem Anlass am frühen Abend eine Messe in der Lateranbasilika und nimmt anschließend an der Prozession zur nahe gelegenen Kirche Santa Maria Maggiore teil.