Mit mehr als 800 Priestern und 333 Pfarreien ist das Bistum Rom eines der größten in Italien. Bischof von Rom ist der Papst, seit 8. Mai Leo XIV. Und der hat seine Geistlichen jetzt ins Gebet genommen.
Papst Leo XIV. hat die Geistlichen im Bistum Rom dazu aufgerufen, sich aktiv gegen Armut, Einsamkeit, Unrecht und Wohnungsnot in Rom einzusetzen. “Wir sind berufen, diese Herausforderungen anzunehmen und sie im Geist des Evangeliums zu verstehen – als eine Gelegenheit Zeugnis für unseren Glauben zu geben. Laufen wir nicht weg vor ihnen!”, so der eindringliche Appell des Papstes bei einer Begegnung im Vatikan am Donnerstagvormittag.
Leo XIV. erinnerte die Kleriker an herausragende Priestergestalten des 20. Jahrhunderts, die sich “prophetisch” für die Schwächsten der Gesellschaft und für soziale Gerechtigkeit eingesetzt hätten. In Rom sei dies unter anderem der als “Priester der Nächstenliebe” bekannt gewordene Sozial-Pfarrer Luigi Di Liegro (1928-1997) gewesen.
Zugleich rief Leo XIV. die knapp tausend Priester und Diakone seines Bistums auf, sich nicht entmutigen zu lassen und nicht müde zu werden. Auch sollten sie nicht den Versuchungen der Großstadt nachgeben, “die uns mit ihren tausend Angeboten auch vom Wunsch nach einem Leben in Heiligkeit weglocken kann”.
Es bestehe die Gefahr, die eigentlichen Werte des Priesterseins zu verlieren. Dagegen empfahl der Papst: “Wenn wir gemeinsam versuchen, vorbildlich und demütig zu leben, können wir die erneuernde Kraft des Evangeliums jedem Mann und jeder Frau näherbringen.”
Zum Klerus des Bistums Rom gehören laut offiziellen Angaben 809 Priester und 149 Diakone. In der Seelsorge arbeiten 579 Priester in 333 Pfarreien sowie in Gefängnissen und Krankenhäusern. Hinzu kommen rund 7.000 Priester aus anderen Bistümern und Ordensgemeinschaften, die vorübergehend in Rom leben – vor allem, um dort zu studieren. Für das Bistum Rom bereiten sich derzeit 84 Männer als Seminaristen auf den Priesterberuf vor; davon leben je 40 im Seminar des Bistums und im Seminar des Neokatechumenalen Wegs.