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Papst lobt Sport als Instrument der Begegnung

Papst Leo XIV. ist selbst begeisterter Tennisspieler. Vor Athleten aus aller Welt hebt er am Sonntag den Wert des Sports hervor: für die Zusammenarbeit und gegen extremen Individualismus.

Für Papst Leo XIV. ist Sport ein wichtiges Instrument der Begegnung und der Wiederannäherung – auch zwischen den Völkern. Das hob der passionierte Tennisspieler bei einer Messe mit Tausenden Sportlern am Sonntag im Petersdom hervor. In einer Welt des extremen Individualismus lehre der Sport – insbesondere der Mannschaftssport – den Wert der Zusammenarbeit, so das 69 Jahre alte Kirchenoberhaupt.

Bei der Heilig-Jahr-Feier für die Welt des Sports ging Leo XIV. auch auf die Bedeutung sportlicher Aktivität in einer zunehmend digitalisierten Welt ein. Zwar bringe die Technik weit entfernte Menschen zusammen, rücke aber die Nahestehenden oft in die Ferne, kritisierte der Papst. Demgegenüber bringe Sport den Wert des konkreten Miteinanders, das Bewusstsein für den Körper, für den Raum, für die Mühe und für die echte Zeit zur Geltung. “So hilft er, der Versuchung, sich in virtuelle Welten zu flüchten, entgegenzuwirken und einen gesunden Kontakt zur Natur und zum konkreten Leben zu bewahren, dem einzigen Ort, wo sich die Liebe vollzieht”, so Leo XIV.

Weiter bringe Sport den Menschen die Kunst der Niederlage bei. Dies sei wichtig in einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft, “in der scheinbar nur die Starken und die Sieger zu leben verdienen”, sagte der Papst. Die Konfrontation mit der eigenen Zerbrechlichkeit, Begrenztheit und Unvollkommenheit sei wichtig. Denn aus dieser Erfahrung heraus öffneten sich die Menschen für die Hoffnung. “Es gibt keinen Sportler, der nie Fehler macht, der nie verliert. Die Großen im Sport sind keine unfehlbaren Maschinen, sondern Männer und Frauen, die, auch wenn sie fallen, den Mut finden, wieder aufzustehen.”

Es gehe beim Sport nicht nur darum, eine – vielleicht sogar außergewöhnliche – körperliche Leistung zu vollbringen, sondern darum, sich selbst zu geben. Es gehe um Hingabe für andere, so Leo XIV. In jeder guten menschlichen Tätigkeit scheine etwas von der Schönheit Gottes auf – und der Sport gehöre sicherlich dazu.