Leo XIV. greift bei seinen Ansprachen das Thema seines Vorgängers Franziskus auf: Es geht um die Hoffnung, die Gott den Menschen schenkt.
Papst Leo XIV. hat den Wert von Menschenwürde und Selbstachtung betont. Manchmal erscheine einem alles sinnlos, man fühle sich nutzlos, unzulänglich, nicht anerkannt und geschätzt, “wie Arbeiter, die auf dem Marktplatz darauf warten, dass sie jemand einstellt”, sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. “Vielleicht sind wir nicht rechtzeitig angekommen, andere haben sich vor uns präsentiert, oder Probleme haben uns anderswo aufgehalten”, erklärte er unter Bezug auf das biblische Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, die auf dem Marktplatz angeworben werden.
“Die Metapher des Marktplatzes ist auch für unsere Zeit sehr passend, denn der Markt ist der Ort des Handels, wo leider sogar Zuneigung und Würde gekauft und verkauft werden”, gab Leo zu bedenken. “Und wenn wir uns nicht wertgeschätzt und anerkannt fühlen, laufen wir Gefahr, uns an den Erstbieter zu verkaufen.” Stattdessen erinnere Gott die Menschen daran, “dass unser Leben wertvoll ist, und sein Wunsch ist es, uns dabei zu helfen, dies zu entdecken”.
In seiner dritten Generalaudienz seit seiner Papstwahl am 8. Mai erinnerte Leo auch an den Gutsbesitzer, der von frühmorgens bis zum Abend auf den Marktplatz geht, um Arbeiter anzuwerben. Dass am Ende alle denselben Lohn erhalten, unabhängig von ihrer tatsächlichen Arbeitszeit, hielten manche für ungerecht. “Gott ist großzügig und gerecht”, unterstrich der Papst.
Gott wolle, dass jeder Mensch das hat, was er zum Leben braucht. “Gott möchte sein Reich, das heißt, ein erfülltes, ewiges und glückliches Leben, jedem schenken”, betonte Leo XIV. vor Tausenden Menschen. Zuvor hatte er eine ausführliche Runde im Papamobil auf dem Petersplatz gedreht und dabei die Menschen gegrüßt sowie Babys und Kleinkinder gesegnet.