Einen Revisor gibt es im Vatikan erst seit 2014 – auch als Reaktion auf Finanzskandale. Nun hat Papst Leo XIV. ihn in Audienz empfangen. Worum es ging, kann man vermuten, denn der Mann weiß viel über frühere Fehler.
Papst Leo XIV. hat den vatikanischen Generalrevisor Alessandro Cassinis Righini in Audienz empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt am Montag ohne zusätzliche Angaben mit.
Righini ist seit 2017 Generalrevisor im Vatikan. Laut den 2019 in Kraft getretenen Statuten hat er die Vollmachten eines Anti-Korruptions-Aufsehers innerhalb des Vatikans. Ferner darf er auf Finanz- und Wirtschaftsunterlagen aller Vatikaneinrichtungen zugreifen.
Der Generalrevisor hatte im Oktober 2022 im vatikanischen Gerichtsprozess wegen der verlustreichen Investition des Vatikans in eine Londoner Immobilie ausgesagt. Damals erklärte er, dass nach seiner Kenntnis der damalige Papst Franziskus nicht über die Investition informiert gewesen sei – wohl aber der damalige “Substitut” des Staatssekretaritas, Kardinal Angelo Becciu sowie der Leiter, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Becciu wurde im Dezember 2023 vom Vatikangericht in erster Instanz zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.