Die Palästinensische Autonomiebehörde in Ramallah versucht sich Berichten zufolge intensiver in die Beratungen über eine Zukunftsregelung in der Region einzubringen. Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh wolle an diesem Wochenende nach Katar fliegen, um dessen finanzielle Unterstützung für die Hamas an die Autonomiebehörde zu übertragen und ihr damit mehr Ressourcen zur Verwirklichung von Nachkriegszielen zu geben, hieß es am Samstag in lokalen Medien.
Bereits zu Wochenbeginn hatten demnach US-Beamte mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas über Zukunftspläne für Gaza gesprochen. Dabei seien beide Seiten sich einig gewesen, dass Israel “Gaza nicht wieder besetzen” oder Palästinenser vertreiben solle.
Am Donnerstag hatte der seit 2019 unter Abbas als Ministerpräsident amtierende Schtajjeh gegenüber Bloomberg-TV erklärt, er schließe nicht aus, dass Hamas als “ein Juniorpartner” der Autonomiebehörde bei der Gründung eines neuen unabhängigen Staates einschließlich Westjordanland, Gazastreifen und Ostjerusalem helfen könnte. Zu diesem Vorschlag sagte Israels Premier Benjamin Netanyahu laut Medienberichten: “Es wird keine Hamas geben, wir werden sie ausrotten.” Dies wiederum hatte Schtajjeh als “unrealistisch” bezeichnet.
Eine Einbindung der Palästinensischen Autonomiebehörde in den Wiederaufbau des Gazastreifens sei unerlässlich, um die Unterstützung arabischer Staaten zu sichern, schreiben lokale Medien unter Berufung auf US-Beamte. Auch wenn es unwahrscheinlich sei, dass Abbas selbst Gaza künftig direkt verwalten werde, betrachteten die USA diese Beteiligung als eine Gelegenheit, die Palästinenserbehörde zu reformieren, umzugestalten und zu stärken.